VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Der TSV 1860 mal besser als die großen Bayern? Ja, das gibt es: Nachdem der Rekordmeister schon blamabel rausgeflogen ist (0:5 in Gladbach), hält der Drittligist die Münchner Fahnen im DFB-Pokal hoch, so dass Trainer Michael Köllner gestern auf der Cup-PK vor dem Achtelfinal-Hit gegen Karlsruhe (heute, 18.30 Uhr, db24-Ticker) einen raushaute: “Für mich ist es eine Randnotiz, dass wir in dem Wettbewerb aktuell die Nummer 1 sind in der Stadt – und nicht ein anderer Verein.” Ein Zuckerl für die Fans…

Endlich mal wird wieder über 1860 national gesprochen: Nach Siegen über Darmstadt und Schalke versucht die Köllner-Elf als letzter Drittligist im Wettbewerb auch die Runde der letzten 16 zu überstehen. “Wir müssen ein bockstarkes Spiel abliefern”; meinte Michael Köllner: Es ist ein geiles Spiel für uns. Wir können am Ende nur gewinnen. Wir wollen es dem KSC so schwer wie möglich machen und vielleicht die große Überraschung schaffen und unter die letzten Acht einziehen. Das ist unser Ziel.”

Und dann würde es in der klammen Vereinskasse so richtig klingeln: Mehr als eine Million Euro gäbe es für den Einzug ins Viertelfinale - und das ist bei einem Saisonetat von rund fünf Millionen Euro gewaltig.

Doch könnte der TSV das Geld überhaupt reinvestieren? Es heißt, dass angesichts des Konsolidierungskurses Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik das letzte Wort hat. Dabei müsste der Löwe das Geld eigentlich in diesem Winter teilweise reinvestieren, um für die Aufholjagd in der Dritten Liga gerüstet zu sein. Den ein oder anderen Spieler könnte der 1860-Kader gut vertragen. Günther Gorenzel, der Sport-Geschäftsführer, weicht auf die Frage aus und sagt: “Was kaufmännische Dinge angeht, bin ich der falsche Ansprechpartner. Aber wenn du Mehreinnahmen erzielst, gehe ich davon aus, dass Dinge leichter umsetzbar sind. Ich bin im Austausch mit meinem kaufmännischen Geschäftsführer-Kollegen. Ich habe bis dato noch keine klare Aussage.”