VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

“Wenn man rein die Kohle sprechen lassen würde, kann man auch nicht sagen: Wir können mit einem normalen Auto wie meinem Nissan Formel-1-Rennen fahren und hoffen, der Nissan gewinnt.” Vergleicht Michael Köllner (51) die finanziellen Möglichkeiten des TSV 1860 mit der Drittliga-Konkurrenz.

Aber ist’s wirklich so gravierend? Die Löwen haben allein vier Millionen Euro für den Spieleretat zur Verfügung - dazu kommt noch einmal rund eine Million Euro für das Trainer- und Funktionsteam. Macht: Fünf Millionen Euro.

Jahn Regensburg hat sich 2017 mit einem kleineren Budget gegen 1860 in der Relegation durchgesetzt, 2019 stieg der Karlsruher SC mit einem Gesamtetat von 5,8 Millionen Euro als Tabellenzweiter in die Zweite Liga auf, Meister Osnabrück kam sogar mit 4,2 Millionen Euro aus. Der 1. FC Magdeburg schaffte es im Jahr 2018 als souveräner Drittliga-Meister mit der Hammer-Punktzahl mit einem Gesamt-Etat von 4,4 Millionen Euro - wer’s nicht glaubt? Diese Zahlen kann man dem Bundesanzeiger entnehmen.

Und wie ist es bei den aktuellen Konkurrenten in der Dritten Liga? Dynamo Dresden ist der Etat-Krösus mit brutalen 9,2 Millionen Euro - also sozusagen der Porsche unter den Drittligisten. Auf Platz zwei folgt der 1. FC Kaiserslautern mit 6,8 Millionen Euro. Dass mehr Geld nicht immer Garantie für Erfolg ist, sieht man am Beispiel Lautern. Der Verein befindet sich tief im Abstiegskampf.

Nach db24-Informationen kommt Ingolstadt auf rund 6,5 Millionen Euro, Rostock auf sechs Millionen, Wehen-Wiesbaden auf 5,3 Millionen und Saarbrücken auf 4,5 Millionen - wie der MSV Duisburg.

Und wie ist Türkgücü finanziell gesattelt? Der Drittliga-Neuling liegt im Etat-Ranking hinter den Löwen auf Platz 12 - mit 4,1 Millionen Euro für Spieler- und Trainerteam. Verl verfügt über ein Budget von 3,5 Millionen Euro. Das Schlusslicht bildet der VfB Lübeck mit 2,03 Millionen Euro.

Was diese Zahlenübersicht für 1860 heißt? In Zukunft noch härter arbeiten, um am Ende auf den zwei begehrten Aufstiegsplätzen oder dem Relegationsplatz zu landen - und neue Geldquellen erschließen, ansonsten wird man aus dieser Todesliga nie wieder rauskommen.