VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Finanziell ist der TSV 1860 zumindest bis in den Sommer 2022 abgesichert. Doch dann geht das Zittern - Stand jetzt - wieder von vorne los, weil immer noch kein erfolgversprechendes Finanzierungsmodell entwickelt wurde, dass dem Traditionsverein eine bessere Zukunft sichert.

Genau deshalb wäre ein Aufstieg in die Zweite Liga für die Löwen so wichtig, weil mehr Einnahmen generiert werden könnten. Allein aus dem TV-Topf gäbe es statt 1,2 Millionen Euro rund 12 Millionen Euro pro Saison.

Nach dem 1:2 in Saarbrücken, dem 100. Drittligaspiel des TSV 1860 mit diesem traurigen Ausgang, sind die Aufstiegschancen deutlich gesunken. Nachdem es im heimischen Grünwalder Stadion nicht mehr klappt (zuletzt nur zwei von neun möglichen Punkten), haben sich die Löwen ausgerechnet in Völklingen, an der Stätte des Triumphes von 2018, über weite Strecken inspirations- und zweikampflos gezeigt. Der Nimbus der Unbesiegbarkeit in der Fremde (1860 ist das zweitstärkste Auswärtsteam der Liga) ist jetzt verflogen. An was können sich die Löwen noch hochziehen?

Die Konkurrenz wird’s freuen, denn sie konnte im Gegensatz zu den Löwen am vergangenen Wochenende kräftig punkten: Tabellenführer Dresden siegte mit 2:0 in Zwickau, Ingolstadt quälte sich zu einem 1:0 über Lautern, Rostock gewann mit 1:0 gegen Mannheim und Türkgücü meisterte seine Aufgabe in Lübeck mit 2:0. Und Wehen-Wiesbaden könnte mit einem heutigen Remis gegen den KFC Uerdingen 1860 (aktuell Fünfter) überholen und auf Rang 6 verdrängen.

Das Tabellenbild in der Dritten Liga ist zwar immer noch schief, im ungünstigsten Fall könnte der TSV 1860 nach der endgültigen Bereinigung schon sieben Punkte Rückstand auf Platz 3 vorweisen. Will die Köllner-Elf nicht ins Mittelfeld durchgereicht werden, muss das Stadt-Derby gegen Unterhaching (Freitag, 19 Uhr) unbedingt gewonnen werden, um eine Trendwende einzuleiten.

Michael Köllner will jetzt nicht den Hammer rausholen, sondern sagt, dass die Rückkehr in die Zweite Liga in der aktuellen Saison “kein deklariertes Ziel” gewesen sei. Seine detaillierte Begründung: “Im letzten Jahr haben wir uns gut stabilisiert, jetzt schauen wir, dass wir ein paar Schritte nach vorne machen. Momentan haben wir leider eine Phase, wo es von den Ergebnissen her nicht stimmt. Aber es geht weiter. Es sind noch jede Menge Spiele zu spielen und noch 42 Punkte zu holen.”