VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Während die SpVgg Unterhaching am Freitag gegen Lübeck vor bis zu 3000 Fans ihre Heimpremiere im Sportpark feiert, ist es dem TSV 1860 untersagt, am Samstag gegen Magdeburg, nur fünf Kilometer Luftlinie entfernt, Zuschauer ins Grünwalder Stadion zu lassen…

Am Dienstagnachmittag bestätigten die Löwen in einer Presseerklärung, dass aufgrund der hohen Infektionszahlen im Stadtgebiet die Behörden ein Spiel vor Zuschauern auf Giesings Höhen verbieten. “Der TSV 1860 München muss das Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg leider ohne seine treuen Fans spielen”, schrieb der Verein: “Dies ist vor allem vor dem Hintergrund tragisch und für uns alle absolut ärgerlich, dass die Löwen-Fans zum heutigen Tag bereits 10.060 Dauerkarten für die laufende Saison 2020/2021 gekauft haben.”

Und: “Natürlich ist es auch für den TSV 1860 nicht komplett nachvollziehbar, dass in direkter Umgebung für eine Begegnung in der gleichen Liga Stadionzuschauer scheinbar möglich sind. Wir respektieren die Entscheidungen der Behörden, dennoch sehen wir dies im Sinne eines fairen Wettbewerbs und im Sinne unserer vielen treuen Fans sehr kritisch.” Ministerpräsident Markus Söder sprach am Dienstag von einer “starken zweiten Welle.” Was auch wenig verwunderlich ist, angesichts der Bilder der letzten Wochen in München. Woodstock-ähnliche Verhältnisse im E-Garten oder am Gärtnerplatz.

Die Löwen wollen am Samstag ihren Dauerkarten-Verkauf beenden. Wichtig: Solange die Corona-Pandemie andauert, haben nur Fans, die im Besitz einer Dauerkarte sind, die Chance auf einen Stadionbesuch. Die Dauerkarten werden im Oktober verschickt, sie dienen jedoch grundsätzlich nur als Sammlerstück und nicht als Eintrittsdokument.