VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Kommt’s noch zu einer Etaterhöhung beim TSV 1860? Derzeit ist das stark reduzierte Budget (rund 600.000 Euro weniger als in der Vorsaison zur Verfügung) völlig ausgeschöpft, Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel ist damit aktuell handlungsunfähig. Der Österreicher kann derzeit nur auf Zeit spielen - und lässt dieses Handicap nach db24-Informationen in die Gespräche mit potentiellen Neuzugängen auch immer wieder einfließen. Die 1860-Bosse hoffen, dass die Stadt München die geplante Hypothek von Hauptsponsor “Die Bayerische” auf die Geschäftsstelle akzeptiert (db24 berichtete). Der Versicherer sitzt derzeit auf den Transfereinnahmen für Marin Pongracic & Co.

Wunschtransfer ist Tim Rieder, der bis vor kurzem vom FC Augsburg ausgeliehen war und es in den letzten Monaten bis in die Kicker-Elf des Jahres schaffte. Das weckt Begehrlichkeiten. Der TSV 1860 meldete ihn auf der eigenen Webseite tsv1860.de richtigerweise als Abgang - doch so ganz ist der 26-Jährige noch nicht weg.

db24 weiß: Rieder würde gerne bei 1860 bleiben, er will aber auch eine sportliche Perspektive aufgezeigt bekommen. Doch genau daran hakt’s: Die Qualität des Kaders ist nicht mehr so wie in der Vorsaison, als die Mannschaft einen akzeptablen 8. Platz in der Dritten Liga belegte. Dazu kommt, dass seine engen Kumpels Efkan Bekiroglu (Alanyaspor) und Herbert Paul (vereinslos) in der neuen Saison nicht mehr im 1860-Kader sind. Auf der anderen Seite ist Rieder ein Heimatbursch, würde ungern wieder die Koffer packen und in eine andere deutsche Stadt ziehen. Ein Argument, das für 1860 spricht.

Rieders Vertrag beim FC Augsburg läuft noch bis zum 30. Juni 2021 - eine kleine Ablöse wäre vermutlich fällig, vor allem in Zeiten wie diesen. Und klar ist auch: Finanziell müsste 1860 bei Rieder im Vergleich zur Vorsaison deutlich aufstocken. Was die Löwen zudem im Hinterkopf behalten sollten: Auch Türkgücü würde den defensiven Mittelfeldspieler allzu gerne verpflichten.