VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Wieviele Drittliga-Klubs insolvenz-gefährdet sind, ist nicht bekannt - sicher ist nur: Der TSV 1860 hätte vor der Corona-Krise für die Spielzeit 2020/2021 mit einem Spieleretat von knapp drei Millionen Euro kalkuliert. Durch die neue Situation wird das Budget womöglich weiter gesenkt werden müssen - oder kommt’s für die Klubs zu einem unverhofften Geldregen?

Nachdem der DFB anfangs große Töne spuckte, aber hinterher zum Unverständnis vieler Klub-Bosse einen Rückzieher machte, fehlt’s weiterhin an der Kohle. “Man wird darüber sprechen müssen, wie über einen wie auch immer gearteten Solidarpakt den Vereinen geholfen werden kann, dass sie nicht insolvenzgefährdet sind und das Coronavirus irgendwie überstehen können“, erklärte Red Bull-Fußballboss Ralf Rangnick in der MDR-Sendung “Sport im Osten”. Aus dem TV-Topf stehen 19 Drittliga-Vereinen (außer dem FC Bayern II) jeweils 1,28 Millionen Euro zur Verfügung.

Rangnick hofft, dass die Dritte Liga auf dem grünen Rasen vor einer Geisterkulisse fortgeführt wird. “Es müsste in der 3. Liga wohl wie in der 1. und 2. Liga ablaufen. Wenn die Saison zu Ende gespielt werden soll, was im Interesse der Vereine wäre, kann das nur ohne Zuschauer stattfinden“, erklärte Rangnick. Einen Unterschied könne zwischen den DFL-Klubs und der Dritten Liga nicht gemacht werden. “Manche Spiele finden ja auch vor 15.000 oder 20.000 Fans statt, doch selbst 3.000 oder 4.000 wäre in der aktuellen Situation zu viel”, so Rangnick.