VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Löwenstüberl-Wirtin Benedikt Lankes gehört zu den Betroffenen. Sein kleines Wirtshaus wirkt verlassen. Auch der 1860-Fanshop hat am Mittwochvormittag nur ein paar kauffreudige Kunden gesehen. Nur einzelne Fans trauen sich an die Grünwalder Straße 114: Man kann nur erahnen, was Geisterspiele oder Spielverlegungen aufgrund des Coronavirus-Alarms für die Wirtschaft bedeuten.

Beim TSV 1860 war man auch am Mittwochnachmittag weiterhin im Ungewissen, wie der Deutsche-Fußball-Bund reagiert: Wie händelt man die Corona-Krise? Am wahrscheinlichsten ist, dass die Spieltage 28 und 29 zunächst verlegt werden. Am Montag kommt es dann zu einem außerordentlichen Treffen des DFB mit allen Vereinen, bei dem über das weitere Vorgehen gesprochen wird. In den nächsten paar Stunden wir eine Entscheidung erwartet. Der Freistaat Bayern verbietet bis zum 19. April Veranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen - 1860 ist damit gleich mit vier Heimspielen (Duisburg, Rostock, Würzburg und Halle) betroffen.

“Der Coronavirus wird uns nicht aufhalten”, verspricht Löwen-Geschäftsführer Günther Gorenzel angesichts der Mega-Serie von 14 Spielen ohne Niederlage in der Dritten Liga. Bei einem Geisterspiel ginge ein “massiver Heimvorteil” verloren, berichtete der Österreicher am Dienstag. Der 48-Jährige erwähnte auch, dass auch die Anzahl von Englischen Wochen berücksichtigt und bei allen Teams möglichst gleich gehalten werden müsse: “Für ein Team, das vorne mitspielen und angreifen will, ist das ein wichtiges Thema.”

Ob Geisterspiel oder Spielabsage - der TSV 1860 lädt am Donnerstag um 11 Uhr zur Pressekonferenz an die Grünwalder Straße mit Trainer Michael Köllner und Sport-Geschäftsführer Gorenzel. Ob dann endlich Klarheit herrscht?