VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Das alte Jahr hätte für Marius Willsch nicht besser enden können: Beim TSV 1860 ist er als Rechtsverteidiger zur unverzichtbaren Größe herangereift, man kann sagen: Der 28-Jährige ist der Senkrechtstarter der Vorrunde gewesen - und das emotionale Finale feierte Willsch dann kurz vor dem Jahreswechsel: Am 28. Dezember heiratete er in Neuburg seine Nina.

Dass er bei den Löwen inzwischen in der Viererkette agiert, hatte Ex-Trainer Daniel Bierofka schon länger vor. Doch erst als sich Stammkraft Herbert Paul krank abmeldete, schlug die Stunde von Marius Willsch. Beim 1:0-Sieg in Chemnitz gehörte der Niederbayer dann zu den besten Löwen, bereitete auch das Siegtor vor. Seitdem ist er auf dieser Position gesetzt.

Willsch kann nicht verheimlichen, dass ihn das Aus von Trainer Daniel Bierofka menschlich schwer getroffen hat. “Er hat sich mit Tränen in den Augen von uns verabschiedet. Was Biero für diesen Verein geleistet hat, ist unbeschreiblich. Es war eine außergewöhnliche Situation”, erklärte Willsch gegenüber der “Passauer Neue Presse”. Auf dem Platz dürfe der Bierofka-Abgang aber keine Rolle spielen: “Wir sind Sportler genug, dass wir vor allem für uns selbst eine gute Leistung bringen wollen. Am Ende geht es nicht um den Trainer oder den Präsidenten, sondern um den Erfolg der Mannschaft.” Und dann fügt er hinzu: “Es war schon Wahnsinn, wie turbulent die Hinrunde war. Wie wir diese Rückschläge weggesteckt haben, zeigt den Charakter der Mannschaft.”

Der Spieler der Vorrunde war für Willsch freilich Sascha Mölders. “Mit 34 noch so zu marschieren, da kann man nur den Hut ziehen. Er ist auch in der Kabine der wichtigste Spieler”, schwärmt Willsch, der gerne bei 1860 verlängern würde. Sein Vertrag läuft im Sommer ebenfalls aus.