VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

1860-Boss Robert Reisinger glaubte, dass die 50+1-Regel im deutschen Fußball nach der Wahlschlappe für Hannovers Martin Kind sicherer ist als je zuvor. Von wegen!

Kind attackiert die Regel weiter. “Die Dauer von 20 Monaten ist nicht akzeptabel. Auch nach der letzten gemeinsamen Sitzung noch mal acht Monate ist nicht zu akzeptieren”, sagte Kind am Sonntag in der Sky-Talksendung “Wontorra”. “Ein Gericht, aber auch ein Schiedsgericht müssen ein Urteil sprechen - bezogen auf die Rechtsfrage. Sie können keine Politik machen. Es stehen weitere Investoren bereit, aber nur dann, wenn 50+1 geklärt ist. Und 50+1 heißt in diesem Kontext erst einmal, dass es eine verbandsrechtliche Regelung ist. Die meisten Fußballclubs sind Wirtschaftsunternehmen.”

96 hatte schon vor Monaten eine Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung von der sogenannten 50+1-Regel gestellt. Die DFL hatte Kinds Antrag bereits im vergangenen Juli abgelehnt. Seitdem ist der Fall beim Ständigen Schiedsgericht der Lizenzligen anhängig. Kind fordert: “Das muss jetzt beendet werden. Die können entscheiden, wie sie wollen, aber sie müssen jetzt entscheiden. Richter sind beauftragt und das ist ihr Job, zu entscheiden und nicht zu politisieren.”