VON OLIVER GRISS UND CATHRIN MÜLLER (MIS)

Das Spiel war vorbei, Braunschweig hatte sich von 1860 gerade mit einem leistungsgerechten 1:1-Unentschieden getrennt - aber dann ging’s plötzlich heiß her im Eintracht-Stadion: Es kam vor den beiden Trainerbänken zur Rudelbildung, Ordner mussten die Streithähne voneinander trennen.

Der Auslöser ist feucht und unschön: 1860-Mittelfeldspieler Efkan Bekiroglu hatte Benjamin Kessel kurz vorher in den Nacken gespuckt - die TV-Bilder von “Magenta Sport” beweisen diesen Vorfall. Bekiroglu wird zum Löwen-Lama, wie anno dazumal Hollands Frank Rijkaard bei der WM 1990 gegen Rudi Völler. “Das ist aufs Schärfste zu verurteilen”, sagte 1860-Geschäftsführer Günther Gorenzel hinterher: “Aber angeblich sind vorher einige unschöne Worte gefallen, die ich nicht wiedergeben will.” Es heißt: Der Deutsch-Türke soll vom Eintracht-Defensivspieler vorher mit Beleidigungen immer wieder provoziert worden sein. Überhaupt war Kessel in den 94 Minuten zuvor immer wieder mit wilden Gesten gegen die 1860-Akteure aufgefallen.

Trotzdem entschuldigte sich Daniel Bierofka noch in der Pressekonferenz bei seinem Gegenüber Andre Schubert für die unschöne Bekiroglu-Aktion: „Die Aktion, die er da gemacht hat, darf nicht sein. Ich habe ihm dazu in der Kabine deutlich meine Meinung gesagt. Wir haben gewisse Werte für 1860 München und die Mannschaft. So etwas darf in unserem Verein nicht vorkommen.” Der Fairplay-Gedanke hat für Trainer Bierofka beim TSV 1860 oberste Priorität.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird sich das DFB-Sportgericht dieser Undiszipliniertheit annehmen - es ist davon auszugehen, dass Bekiroglu für seine Spuck-Attacke mehrere Wochen aus dem Verkehr gezogen wird.

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Tumulte nach Spielschluss #tsv1860

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