VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Der deutsche Fußball - wohin geht sein Weg? Nicht unwichtig für die Zukunft wird heute ab 10 Uhr die Entscheidung des Ständigen Schiedsgerichts der DFL sein. Es verhandelt über den Antrag von Hannover 96, das auf eine Ausnahmegenehmigung der 50+1-Regel pocht. Diese nur in Deutschland bestehende Regelung besagt, dass Stammvereine die Mehrheit an ausgegliederten Profi-Kapitalgesellschaften behalten müssen. Kind, der in Frankfurt mit zwei Anwälten um seine Rechte kämpft, will eine Gleichbehandlung, wie sie auch die TSG Hoffenheim, Bayer Leverkusen und der VfL Wolfsburg haben, erwirken. “Wenn wir überzeugt sind, dass es für Hannover 96 das Beste ist, dann müssen wir auch kämpfen”, sagte Kind gegenüber dem “NDR”.

Und Kind macht klar, was er plant, sollte sein Antrag abgelehnt werden: “Wir hoffen, dass unser Antrag bestätigt wird. Sollte dies nicht der Fall sein, dann geht es um die Grundsatzfrage der Rechtmäßigkeit von 50+1.” Der Verein werde alle sich bietenden rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, bis hin “zum EU-Recht, da bin ich kompromisslos”. Zunächst werde Hannover im Fall der Fälle am Sitz der DFL vor das Frankfurter Landgericht ziehen. Mit dem Ziel, die 50+1-Regel kartell- und wettbewerbsrechtlich überprüfen zu lassen. Kind: “Das haben wir angekündigt, und das wird dann auch so sein, dass wir ins ordentliche Rechtsverfahren gehen.” Nicht nur 1860-Investor Hasan Ismaik wird gespannt die Entscheidung in Frankfurt verfolgen…