VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Der Münchner Stadtrat hat sich durchgerungen: Ab 2021 wird das neue Kulturzentrum am Gasteig für 450 Millionen Euro renoviert - bleibt da noch ein wenig Kleingeld für das Grünwalder Stadion übrig? Diese Frage wird die Vereinsbosse des TSV 1860 stärker denn je beschäftigen - klar ist: Aus eigener Tasche kann der Drittliga-Verein einen möglichen Umbau nicht finanzieren. Es kann nur mit fremder Hilfe Veränderungen geben.

Hat 1860 im Grünwalder Stadion eine Zukunft?

Umfrage endete am 08.11.2018 14:00 Uhr
Nein! 1860 braucht ein eigenes Stadion!
40% (1647)
Ja, aber nur, wenn es für viel Geld modernisiert wird.
38% (1567)
Ja, das ist unsere Heimat! Mich stört es nicht, dass es keinen Komfort und nur wenig Plätze gibt!
21% (860)

Teilnehmer: 4074

Und trotzdem hat sich Präsident Robert Reisinger zuletzt gemeinsam mit den beiden Stadträten Verena Dietl und Gerhard Mayer (beide SPD) mit einem Architekten getroffen. Genau das ruft die Liberal-Konservativen Reformer (LKR) im Münchner Stadtradt auf den Plan. Andre Wächter schreibt in seinem Brief an OB Dieter Reiter: “2009 hat der Stadtrat beschlossen das Städtische Stadion an der Grünwalder Straße für 10 Millionen Euro drittligatauglich zu sanieren. 2014 wurde das Stadion für weitere 2,5 Millionen Euro modernisiert. 2017 wurde der Ausbau des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße auf 15.000 Zuschauer beschlossen. 2018 hat die SPD beantragt die Zuschauerkapazität auf 18.600 zu erhöhen, gleichwohl die Lokalbaukommission der Stadt München eine Bauvoranfrage über 18.500 Zuschauer in 2017 abgelehnt hat. Vor wenigen Tagen hat sich laut Medieninformationen der Präsident und weitere Vertreter des TSV 1860 mit einem Architekten getroffen en um „die Pläne für einen weiteren Ausbau des Grünwalder Stadions (auf 20.000 Zuschauer) voranzutreiben“ (AZ 12.10.2018). Es ist offensichtlich, dass die Vertreter des TSV 1860 ihre 1. Mannschaft auch in der zweiten Liga gerne im städtischen Stadion an der Grünwalder Straße spielen lassen möchten.”

Deswegen stellt Wächter jetzt berechtigte Fragen:

  1. Wie bewertet die Münchner Polizei eine Fussball-Zweitliganutzung des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße aus Sicherheitsaspekten?

  2. Wie steht der Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching mehrheitlich zu einer möglichen Fußball-Zweitliganutzung des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße?

  3. Waren Vertreter der Stadt München oder Mitglieder des Stadtrates beim Treffen des Präsidenten des TSV 1860 mit dem Architekten anwesend oder eingebunden oder hat es zu einem möglichen weiteren Ausbau schon Gespräche der Verwaltung mit Vertretern des TSV 1860 gegeben?

  4. Ist der Ausbau auf eine Kapazität von 15.000 Zuschauer inzwischen abgeschlossen und was hat dieser Ausbau schlussendlich gekostet, bzw. was wird er voraussichtlich kosten?

  5. Was würde der Stadt München überschlägig ein weiterer Ausbau des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße auf eine Kapazität von 18.600 Zuschauer, bzw. auf 20.000 Zuschauer kosten?

  6. Mit der Fertigstellung des FC Bayern Campus im Münchner Nordens in 2017 spielen die Jugend- und Frauenmannschaften des FC Bayern nicht mehr im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße. Welche Fußballmannschaften nutzen noch dieses Stadion und wie ist die Auslastung?

  7. Lehnt die Lokalbaukommission den Ausbau auf eine Kapazität von 18.500 Zuschauer weiter ab?

  8. Entspricht das Olympiastadion München den Anforderungen der DFL für eine Zweitligaspielstätte?

Je schneller es Antworten zum Grünwalder Stadion gibt, desto eher hat der chronisch klamme Fußball-Klub 1860 endlich Gewissheit, dass die Zukunft der Löwen wohl eher nicht in Giesing liegen kann…