VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Aleks Petrovic ist Mister Regionalliga. Kein Akteur hat mehr Spiele und Tore in dieser Liga als der ehemalige U20-Nationalspieler auf dem Tacho. Der 30-jährige Münchner plant mit seinem Team im Toto-Pokal-Viertelfinale gegen den haushohen Favoriten TSV 1860 die Sensation (heute, 19.30 Uhr, dieblaue24-Liveticker). Das db24-Interview mit Petrovic.

db24: Für den TSV 1860 heißt es in Buchbach: Verlieren verboten! Herr Petrovic, warum glauben Sie trotzdem an eine Überraschung?

ALEKS PETROVIC: Ich denke, wir haben letztes Jahr schon gezeigt, wie man den Löwen das Leben schwer machen kann. In Buchbach haben wir 1:0 gewonnen, im Grünwalder Stadion unglücklich mit 1:2 verloren. An diese Leistung werden wir uns auch wieder orientieren. Allerdings wirds diesmal noch einmal schwieriger, da die Löwen natürlich enorm an Qualität zugelegt haben.

Hat 1860 aus Ihrer Sicht wirklich qualitativ so im Vergleich zur Regionalliga zugelegt?

Das kann man nicht mehr vergleichen. Sechzig hat brutal zugelegt. Schauen Sie sich speziell die Offensive an, da kommt einiges auf uns zu: Grimaldi, Lex oder Willsch. Man diskutiert ja auch innerhalb der Mannschaft. Und angesichts des Kaders, war 1860 zu Beginn der Saison für uns ein klarer Aufstiegskandidat der Dritten Liga.

Nicht ein bisschen Wehmut, dass der große TSV nicht mehr in der Regionalliga spielt?

Und wie, natürlich fehlt uns Sechzig. Da verrate ich kein Geheimnis: Alle Mannschaften hätten die Löwen als Zuschauermagnet gerne in der Regionalliga behalten. Für Spiele gegen 1860 kicken wir Amateure - und der Schatzmeister freut sich obendrein. Allerdings bin ich auch ehrlich: Ein Verein wie 1860 gehört nicht in den Amateurfußball, sondern mindestens in die Zweite Liga, eigentlich sogar in die Bundesliga.

Die Löwen haben beim 0:1 in Meppen zuletzt ihre schwächste Saisonleistung geboten: Kommt Sechzig jetzt gerade recht für den TSV Buchbach?

Es wäre vermessen zu sagen: So, jetzt kommen die Löwen zum richtigen Zeitpunkt. Für uns ist das eine Mammutaufgabe. Nichtsdestotrotz werden wir unsere Chance suchen und versuchen, das zu vollbringen, was wir letztes Jahr schon geschafft haben. Ein bisschen was haben wir auch auf dem Kasten.

Ihr Trainer Anton Bobenstetter ist glühender Löwen-Fan: Ist er besonders nervös?

Nein, er ist schon ein abgebrühter Hase (lacht). Aber natürlich ist dieses Spiel nicht nur für unser Dorf, sondern auch für den Anton etwas Besonderes. Er schwärmt für diesen tollen Verein, genauso wie sein Sohn, der heute noch zu den Auswärtsspielen fährt.

Sie haben mit Stefan Lex in Buchbach zusammengespielt: Er macht bei 1860 einen sehr introvertierten Eindruck und hat einen schweren Stand. Packt er es noch?

Auf jeden Fall! Lexi ist ein ein ruhiger Zeitgenosse. Er ist sehr bodenständig, der ungern im Vordergrund oder Rampenlicht steht. Lexis große Stärke liegt in seiner Schnelligkeit, wenn die Räume dafür nicht gegeben sind, kann er sie nicht nutzen. Da müssen wir höllisch aufpassen. Ich glaube, er braucht die Kontinuität der Spiele. Bei uns ist er auch erst ins Rollen gekommen, nachdem er eine ganze Vorrunde durchgespielt hat. Da hat man gesehen, zu was er in der Lage ist. Allerdings darf er damit gerne erst am Donnerstag damit anfangen (lacht).

Haben Sie als mit Ihrer Mannschaftskollegen schon eine Siegprämie für den Fall der Fälle ausgehandelt?

Nein! Die Löwen rauszukegeln, wäre der größte Lohn für uns alle. Es klingt wie eine Floskel, aber wir spielen nicht für das große Geld, sondern für unseren Klub. Das ist so, denn jeder könnte woanders mehr verdienen. Dennoch denke ich, wirds den ein oder anderen Kasten bei einem Erfolg geben…

Wo sehen Sie die größten Schwächen bei 1860?

Ehrlich? Wir haben uns wirklich nicht großartig, im Sinne einer Videoanalyse, mit 1860 beschäftigt. Wir wissen natürlich um ihre Stärken mit den schnellen Spielern über außen oder den zwei Stoßstürmern vorne. Aber auch wir haben einiges zu bieten und werden unsere Chance im schnellen Umschaltspiel nach vorne suchen. Zu viel sollte man jedoch nicht verraten…