VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

In einer Woche beginnt der TSV 1860 das Projekt “Neustart” - Trainer Vitor Pereira bittet den Zweitliga-Dino am 3. Januar zum ersten Training an der Grünwalder Straße. Was erwartet die Löwen? Der Münchner Taner Güven, 38, Stadionsprecher der türkischen Nationalmannschaft und seit drei Jahrzehnten Fan des türkischen Traditionsklub Fenerbahce Istanbul, kann die Sechziger zu dieser wichtigen Personalentscheidung nur beglückwünschen. “Für mich ist es eine große Leistung, dass 1860 einen Trainer wie Pereira für sich gewinnen konnte. Er ist ein Top-Mann und ein cooler Trainer, der das nötige Feuer mitbringt, um die Löwen aus dem Wachkoma zu küssen. Mich erinnert er an den jungen Werner Lorant”, erklärt Güven, der vor allem von Pereiras Charakter schwärmt: “Pereira lässt sich nicht verbiegen. Er hat einen starken Charakter. Er lebt Fußball, studiert die Gegner bis ins kleinste Detail. Sogar vor Freundschaftsspielen schickt er bis zu zwei Scouts, um den Gegner zu beobachten. Wenn man ihn in Ruhe arbeiten lässt und er drei Leader für die Mannschaft bekommt, dann rechne ich damit, dass 1860 in zwei Jahren wieder ein Bundesliga-Derby gegen Bayern spielt.”

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Erbhöfe gibt es bei Pereira nicht. “Bei ihm zählt nur das Leistungsprinzip”, weiß Güven, “das hat auch Robin van Persie spüren müssen. Er ist zwar ein Topstürmer, aber hat nicht so trainiert wie sich das Pereira vorgestellt hatte. Pereira war nur konsequent.”

Warum musste Pereira dann nach nur einem Jahr beim türkischen Vize-Meister Fenerbahce Istanbul gehen? “Für mich war das unverständlich”, sagt Güven: “Er ist immer noch sehr beliebt in Istanbul. Viele Fener-Fans sind der Meinung, er hätte in diesem Jahr viel erreichen können. Aktuell ist Fenerbahce Vierter. Es gibt viele, die Pereira nachtrauern.”