Made in Giesing

Die Nachwuchsarbeit des TSV 1860 gehört zu den besten des Landes - immer wieder hat es der Verein seit der Bundesliga-Gründung 1963 geschafft, große Talente hervorzubringen. In unserer Rubik “Made in Giesing” haben wir die besten Eigengewächse alphabetisch aufgeführt.

Stefan Aigner

1991 begann der gebürtige Münchner im Alter von fünf Jahren mit dem Fußballspielen. Bis 2006 durchlief der offensive Mittelfeldspieler alle Nachwuchsmannschaften - wurde dann aber nicht übernommen und wechselte zum SV Wacker Burghausen. Nach dem Abstieg mit den Oberbayern ging Aigner zu Arminia Bielefeld, von dort kehrte er schließlich im Januar 2009 an die Grünwalder Straße zurück. 2012 wechselte der Ur-Löwe nach 101 Pflichtspielen und 25 Toren ablösefrei zu Eintracht Frankfurt. Im Transferfenster 2016 kehrte der Münchener für eine Saison zu “seinen” Löwen zurück und war DAS Gesicht des Abstiegs. Mittlerweile hat er seine Karriere beendet.

Daniel Baier

Der gebürtige Kölner wechselte im Jahr 2000 als 16-Jähriger von Viktoria Aschaffenburg in die Jugendmannschaft des TSV. Drei Jahre später gab er in der Abstiegssaison 2003/2004 sein Bundesligadebüt bei den Profis. In der zweiten Liga avancierte Baier bei den Löwen zum Leistungsträger, ehe ihn Felix Magath 2007 für 450.000 Euro zum VfL Wolfsburg lotste. Dort wurde er allerdings nicht glücklich und wechselte ein Jahr später auf Leihbasis zum FC Augsburg, der ihn im Januar 2010 fest verpflichtete. Bei den Fuggerstädtern ist Baier unumstrittener Stammspieler und kann auf eine beeindruckende Einsatzstatistik blicken: Nach dem Bundesliga-Aufstieg des FCA 2012 absolvierte Baier in den folgenden drei Jahren 134 von 136 möglichen Partien (zwei Spiele verpasste er gelbgesperrt). Der Marktwert des aktuellen Vize-Kapitäns beträgt 1,5 Millionen Euro (Stand August 2017). Seine Bilanz beim TSV: 116 Spiele, 3 Tore, 24 Vorlagen. Inzwischen ist er Scout beim VfL Wolfsburg.

Julian Baumgartlinger

Aufgewachsen im österreichischen Salzburg, wechselte Baumgartlinger im Alter von 13 Jahren in die Jugendakademie des TSV. Im September 2006 debütierte er bei den Amateuren, nach überzeugenden Leistungen durfte er im November 2007 unter Marco Kurz, der ihn bereits in der 2. Mannschaft trainierte, erstmals in der Profimannschaft mitwirken. Der damalige österreichische U21-Nationalspieler wurde aber nie wirklich geschätzt bei den Löwen, daher wechselte er 2009 nach 13 Zweitliga-Spielen zu Austria Wien und 2011 schließlich zum FSV Mainz 05, wo er auch zum Kapitän aufstieg. Im Sommer 2016 führte ihn sein Weg schließlich nach Leverkusen, wo er im Laufe der Saison zum Stammspieler avancierte. Inzwischen spielt er für den FC Augsburg.

Lars und Sven Bender

Die Biographie der Bender-Zwillinge liest sich bis 2009 komplett identisch: Beide fingen beim TSV Brannenburg (Landkreis Rosenheim) mit dem Fußballspielen an, wechselten 2002 zur SpVgg Unterhaching und 2004 in die Jugendabteilung der Löwen. 2006 gewannen sie die deutsche B-Jugend-Meisterschaft und wurden in die erste Mannschaft hochgezogen. Erst ab 2009 trennten sich ihre Wege: Nach 69 (Sven) bzw. 64 (Lars) Pflichtspieleinsätzen für den TSV wechselte Sven für 1,5 Millionen Euro zu Borussia Dortmund und Lars für 2,5 Million Euro zu Bayer Leverkusen. Die Zwillinge konnten sich auf Anhieb bei ihren neuen Vereinen etablieren und stiegen sogar zu Nationalspielern auf, obwohl sie mehrfach mit langwierigen Verletzungen zu kämpfen hatten. Inzwischen sind die beiden Ex-Löwen wieder vereint: Bayer 04 Leverkusen ist der gemeinsame Arbeitgeber. Im Marktwert-Ranking hat momentan Lars mit 10 Millionen Euro die Nase vorne, Sven hat „nur“ 7 Millionen Euro vorzuweisen (Stand August 2017). Inzwischen haben beide ihre stolze Karriere beendet und spielen für ihren Heimatverein TSV Brannenburg in der Kreisklasse.

Ludwig “Bubi” Bründl

In der Meistersaison 1965/66 blieb der gebürtige Münchner, der als 13-Jähriger zu 1860 wechselte, noch ohne Einsatz. In der folgenden Saison bildete er dann mit Legenden wie Timo Konietzka und Rudi Brunnenmeier das Sturmgespann der Löwen und netzte in 18 Spielen sechsmal ein. Nach insgesamt 43 Bundesligaspielen und 14 Toren kehrte er dem TSV vor der Saison 1968/69 den Rücken zu und schloss sich dem 1. FC Köln an. Nach zwei weiteren Stationen in Deutschland, bei den Stuttgarter Kickers und Eintracht Braunschweig, ließ der clevere Stürmer seine Karriere bei Vevey Sports in der Schweiz ausklingen. Bründl spielte lange Zeit in der Traditionself der Löwen, Sechzig bezeichnet er nach wie vor als seinen Herzensverein.

Tarik Camdal

Der in München geborene Deutsch-Türke schloss sich mit 13 Jahren dem TSV an und durchlief alle Jugendmannschaften, ehe ihn Ewald Lienen im Sommer 2009 zu den Profis hochzog. Der große Wurf gelang ihm bei den Löwen nie– nur 15 Pflichtspieleinsätze stehen für den Außenspieler bei 1860 zu Buche. 2011 ging er in die Türkei zu Eskisehirspor, wo er sich mit guten Leistungen für die türkische Nationalmannschaft und einen Vertrag bei Galatasary Istanbul empfehlen konnte. Redet man über Sechzigs hervorragende Nachwuchsarbeit, fällt sein Name aufgrund der durchwachsenen Zeit in Giesing dennoch oft unter den Tisch.

Timo Gebhart

Mit 15 wechselte er vom FC Memmingen zu den Löwen, mit 18 feierte er bereits sein Debüt in der Profimannschaft: Timo Gebharts Karriere begann vielversprechend. Nach 37 Spielen und fünf Toren für Sechzig wechselte er 2009 für 3,2 Millionen Euro zum VfB Stuttgart, bis heute die dritthöchste Ablöse, die der TSV je für einen Spieler bekam. In seiner ersten Saison beim VfB bekam er die Kapitänsbinde überreicht und avancierte zum Leistungsträger. Dann begann sein schleichender Absturz: viele Verletzungen, Verlust des Stammplatzes, Wechsel zum FC Nürnberg. Dort fiel er abseits des Platzes mehrfach negativ auf, wurde schließlich suspendiert und wechselte im Januar 2016 zu Steaua Bukarest. Mittlerweile hat Gebhart seine Karriere beendet, trainiert den BSC Memmingen und betreibt mit Daniel Wein eine Fußballschule.

Andreas Görlitz

Der gebürtige Oberbayer kam mit 14 Jahren zu den Löwen und blieb insgesamt acht Jahre. 2002 feierte er als 20-Jähriger sein Debüt und lief in der Bundesliga 37-mal für Sechzig auf, ehe er nach dem Abstieg 2004 zum FC Bayern wechselte - was ihm viele Löwenfans heute noch übel nehmen. An der Säbener Straße konnte er sich (auch aufgrund seines Verletzungspechs) nie etablieren und wechselte auf Leihbasis zum Karlsruher SC, später dann zum FC Ingolstadt und schlussendlich zu den San José Earthquakes nach Amerika. Dort beendete Görlitz, der nebenbei mit seinem Bruder Markus die Rock-Band „Room77“ gründete, im Jahr 2014 seine Karriere.

Fredi Heiß

Er gehört zu den ganz, ganz Großen in der Geschichte des TSV: Fredi Heiß war Stammspieler in der Meisterelf 1966 und spielte seine ganze aktive Karriere lang bei den Löwen. Insgesamt bestritt der Linksaußen 169 Bundesligaspiele für 1860 und erzielte dabei 40 Treffer. Er wirkte unter anderem im Europokal-Endspiel gegen West Ham United 1965 mit und spielte achtmal für die deutsche Nationalmannschaft. Der mittlerweile 75 Jahre alte Heiß blieb seinen Löwen auch nach dem Karriereende 1970 verbunden: In den Neunzigerjahren war er Vizepräsident, später dann Mitglied im Aufsichtsrat und verfolgt bis heute fast jedes Spiel in der Ehrenloge der Allianz Arena mit den verbliebenen Meisterlöwen.

José Holebas

Geboren in Aschaffenburg, begann Holebas seine Karriere als Stürmer und erzielte in der Landesliga 15 Tore in 33 Einsätzen für den FC Viktoria Kahl, womit er sich 2006 als 22-Jähriger für einen Vertrag in der zweiten Mannschaft von 1860 empfahl. Auch bei Sechzigs Amateuren traf er regelmäßig und wurde im Sommer 2007 in die Profimannschaft hochgezogen. In der Offensive konnte er sich bei den Löwen nie wirklich durchsetzen, erst als ihn Ewald Lienen in der Saison 09/10 zum Linksverteidiger umschulte, wurde Holebas zum unersetzlichen Stammspieler. Nach 81 Spielen und sieben Toren für 1860 wechselte er 2010 zu Olympiakos Piräus, wo er zum Leistungsträger wurde und 23-mal in der Champions League auflief. In der Saison 2014/2015 streifte er das Trikot des AS Rom über, im Juli 2015 wechselte er dann für 2,5 Millionen Euro zum Premier-League-Klub FC Watford. Inzwischen ist er im Ruhestand.

Ludwig “Wiggerl” Kögl

Als A-Jugendlicher wechselte er 1983 vom FC Starnberg in Sechzigs Jugendabteilung, wurde aber in der folgenden Spielzeit vom damaligen Trainer Bernd Patzke gleich in der ersten Mannschaft eingesetzt. Der trickreiche Linksaußen war schlicht zu gut für die Bayernliga, deshalb wechselte er nach zwölf Spielen und zwei Toren für die Löwen zur Saison 1984/85 für 70.000 DM zum FC Bayern. Dort wurde er fünfmal deutscher Meister und traf im Finale des Europokals der Landesmeister 1987 gegen den FC Porto zur 1:0-Führung (Endstand 1:2). Nach weiteren Stationen beim VfB Stuttgart, dem FC Luzern und der SpVgg Unterhaching beendete er 2001 seine Karriere. Kögl sagte später, dass er länger bei 1860 geblieben wäre, wenn die Löwen in seiner einzigen Saison an der Grünwalder Straße den Aufstieg in die zweite Bundesliga geschafft hätten.

Fabian Johnson

Der gebürtige Giesinger wurde im Alter von neun Jahren von Sechzigs Scoutingabteilung entdeckt und durchlief alle Jugendmannschaften des TSV. Nach 43 Spielen für die zweite Mannschaft feierte er 2006 als 18-Jähriger sein Debüt in der Profimannschaft und wurde fortan zur Stammkraft im jungen Team der Löwen. Nach 97 Pflichtspielen für die Löwen wechselte 2009 für 1,1 Millionen Euro zum VfL Wolfsburg, zwei Jahre später zur TSG Hoffenheim und 2014 zu Borussia Mönchengladbach, wo sich der vielseitig einsetzbare Johnson diese Saison einen Stammplatz im linken Mittelfeld erkämpfte. Hat seine Karriere mittlerweile beendet.

Benny Lauth

Als D-Jugendlicher schloss er sich dem TSV an und durchlief alle Juniorenteams, ehe er am letzten Spieltag der Saison 2001/2002 gegen Borussia Mönchengladbach seinen Einstand in der Profimannschaft gab. In der nächsten Saison stieg er zum Stammspieler auf und erzielte innerhalb der nächsten zwei Jahre 22 Tore in 61 Spielen, was ihn sogar eine Nominierung für die Nationalmannschaft bescherte. Nach dem Bundesliga-Abstieg der Löwen 2004 wechselte er zum Hamburger SV, wo er aber ebenso wenig glücklich wurde wie später beim VfB Stuttgart und Hannover 96. Daher kehrte er 2008 zu seinem Herzensverein zurück und absolvierte in den folgenden sechs Jahren 188 Zweitligaspiele für Sechzig, in denen er 63-mal traf. Im April 2014 dann die Riesenenttäuschung für Lauth: Der Verein gab bekannt, dass sein zum Saisonende auslaufender Vertrag nicht verlängert wird. Nach einer mäßig erfolgreichen Saison bei Ferencváros Budapest gab er im September 2015 sein Karriereende bekannt.

Moritz Leitner

Im Alter von sechs Jahren wechselte er an die Grünwalder Straße und spielte elf Jahre lang in sämtlichen Jugendteams der Löwen. 2010 gelang ihm als 17-Jähriger der Sprung in die erste Mannschaft, für die er bis zur Winterpause 16 Spiele bestritt. Da der TSV in finanziellen Schwierigkeiten steckte, musste der damalige Sportdirektor Miki Stevic das Riesentalent nach nur einem halben Jahr in der Profimannschaft für 800.000 Euro an Borussia Dortmund verkaufen. Dort konnte sich der zentrale Mittelfeldspieler aber nicht durchsetzen und wurde für zwei Jahre an den VfB Stuttgart verliehen. Mittlerweile ist Leitner wieder beim BVB, in Thomas Tuchels Starensemble spielt er allerdings keine Rolle und kam nur einmal zum Einsatz. Seit 2022 vereinslos.

Peniel Mlapa

Die Karriere des in Togo geborenen Stürmers begann vielversprechend: Als 18-Jähriger durfte er im Mai 2009 zum ersten Mal in der Zweitliga-Mannschaft der Löwen auflaufen, in der Folge-Saison wurde er neben Benny Lauth zur festen Größe in Sechzigs Zwei-Mann-Sturm. Zum Saisonende bahnte sich dann sein Abgang an: Dem chronisch klammen TSV blieb im Sommer 2010 wie so oft nichts anderes übrig, als seine Talente unter Wert zu verkaufen, daher wechselte Mlapa nach 23 Ligaeinsätzen und sechs Toren für 1,3 Millionen Euro zur TSG Hoffenheim. Nach zwei Jahren wechselte er zu Borussia Mönchengladbach und später zum 1. FC Nürnberg. Inzwischen spielt der Stürmer in den Emiraten.

Hans Rebele

Sein Name wird für immer mit den goldenen Zeiten des TSV in Verbindung gebracht werden: der Stürmer war Teil der Löwen-Elf, die 1964 den DFB-Pokal gewann, 1965 im Europokal-Finale gegen West Ham United (0:2) stand und 1966 die deutsche Meisterschaft nach München holte. Als 18-Jähriger wechselte der gebürtige Münchner 1961 zu den Löwen, ein Jahr später debütierte er in der Profimannschaft. Bis 1972 lief er insgesamt 115 Mal für 1860 auf und erzielte dabei 23 Tore. Allerdings mit kurzer Unterbrechung: 1969 wechselte Rebele in die Bezirksliga zum MTV München, nach dem Bundesliga-Abstieg der Löwen ein Jahr später kehrte er aber für zwei Spielzeiten zurück zu 1860. Rebele verstarb im Januar 2023 kurz vor seinem 80. Geburtstag an einer Herz-OP.

Hans Reich

1960 bekam er als 18-Jähriger vom damaligen Löwen-Trainer Hans Hipp einen Vertrag für die erste Mannschaft, 1964 gelang dem Mittelläufer (heute würde man Innenverteidiger sagen) der Sprung in die Startformation. Er stand im Europokalfinale gegen West Ham United 1965 (0:2) auf dem Platz und bestritt in der Meistersaison 1965/66 26 Spiele für die Mannschaft von Max Merkel, in denen er wesentlich daran beteiligt war, dass die Löwen die drittbeste Abwehr der Liga stellten. Nach 179 Pflichtspielen für 1860 unterschrieb er 1969 bei Kickers Offenbach, nach einer weiteren Station beim SK Linz kehrte er aber 1974 zu seinem Heimatverein zurück und lief weitere 69-mal für 1860 auf, ehe er zwei Jahre später seine Karriere beendete.

Marcel Schäfer

1999 wechselte der Linksverteidiger als 15-Jähriger von Viktoria Aschaffenburg in die Jugendakademie von 1860. Er wurde schnell als einer der größten Talente der Löwen-Jugend gehandelt, mit 17 Jahren stand Schäfer wegen eines Kreuzbandrisses aber beinahe vor dem Karriereende. Er erholte sich jedoch von der schlimmen Verletzung und wurde nach dem Bundesliga-Abstieg 2004 zur Stammkraft in der ersten Mannschaft, für die er 96 Spiele absolvierte. 2007 entschied er sich für einen Wechsel zum VfL Wolfsburg, wo er sich auf Anhieb etablierte und in der Wolfsburger Meistersaison 2008/2009 alle 34 Spiele bestritt. Die Belohnung für seine konstanten Leistungen ließ nicht lange warten:2008 berief Jogi Löw ihn in die Nationalmannschaft, für die er bis 2010 acht Mal zum Einsatz kam. Schäfer ist Sportchef in Wolfsburg.

Toni Schmidkunz

Als Jugendlicher gewann Schmidkunz mit der deutschen Jugendnationalmannschaft die U18-Europameisterschaft und den U20-Weltmeistertitel. 1981 wurde der als „kommende Beckenbauer“ gefeierte Abwehrspieler aus der Junioren-Abteilung des TSV in die erste Mannschaft hochgezogen und blieb selbst nach dem Abstieg in die Bayernliga ein weiteres Jahr bei 1860. Nach zwei erfolglosen Jahren in der Bundesliga bei Fortuna Düsseldorf kehrte er 1985 zu den Löwen zurück und spielte bis 1989 38-mal in der drittklassigen Bayernliga.

Martin Stranzl

Der gebürtige Österreicher absolvierte 1997 mit 16 Jahren ein Probetraining an der Grünwalder Straße und wurde sofort verpflichtet. Zwei Jahre später durfte er bereits seine ersten Spiele für die Profimannschaft in der Bundesliga bestreiten. Der vielseitige Abwehrspieler lief bis 2004 111-mal für die Löwen auf, nach dem Abstieg aus der Bundesliga verließ er den Verein und ging zum VfB Stuttgart. Über den Umweg Spartak Moskau kehrte Stranzl zurück in die Bundesliga, seit 2010 spielt er für Borussia Mönchengladbach. Dort war er lange Zeit eine feste Größe. Mittlerweile hat STranzl seine Karriere als Spieler beendet.

Tobias Strobl

Mit 10 Jahren schloss er sich Sechzigs Jugendabteilung an, sein sportliches Talent beschränkte sich allerdings nicht nur auf den Fußball: Mit 15 Jahren gewann Strobl die bayerische Golf-Meisterschaft. Sein Fokus galt ab der B-Jugend aber nur dem Fußball, er wurde Stammspieler in der U19 der Löwen und spielte ein Jahr später bei den Amateuren, für die er 62-mal auflief. Problem: Strobl bekam in der Profimannschaft keine Chance, die logische Konsequenz war 2011 daher ein Neustart in Hoffenheim. Dort ist der Defensivspezialist nach einer langen Anlaufsphase inzwischen zum Stammspieler gereift. Mittlerweile spielt Strobl für den FC Augsburg.

Christian Träsch

Als B-Jugendlicher wechselte Träsch vom MTV Ingolstadt in die Jugend des TSV. Ab 2006 spielte er ein Jahr für die Löwen-Amateure, danach wechselte er zum VfB Stuttgart. Er gehört neben Tobias Strobl und Julian Baumgartlinger zu den Spielern, die es bei 1860 nie über die zweite Mannschaft hinaus schafften und erst nach ihrem Wechsel vollends aufblühten: Bei den Stuttgartern brachte er es auf über 100 Bundesligaspiele, auch beim VfL Wolfsburg, für den er seit 2011 spielt, ist der Defensivspezialist unumstrittener Stammspieler. 2015 gewann er mit Wolfsburg den DFB-Pokal und lief diese Saison fünfmal in der Champions League auf. Hat seine Karriere mittlerweile beendet.

Kevin Volland

Mit 15 Jahren ging er 2007 ins Jugendinternat der Löwen, ab 2008 spielte Volland für alle Junioren-Nationalteams des DFB. Als 18-Jähriger durfte er 2010 die Sommer-Vorbereitung bei den Profis absolvieren und kam in der folgenden Saison zu seinen ersten Kurzeinsätzen in der zweiten Bundesliga. Die TSG Hoffenheim wurde schnell auf das Sturmtalent aufmerksam und verpflichtete Volland im Januar 2011 für 700.000 Euro, lieh ihn aber bis Sommer 2012 an die Löwen aus. Kurz nachdem sein Wechsel bekannt gegeben wurde, avancierte Volland zum Stammspieler und netzte in 60 Spielen für den TSV insgesamt 20-mal ein. Auch in Hoffenheim war er auf Anhieb gesetzt, in seiner ersten Bundesligasaison 2012/2013 kam er in jedem Bundesliga-Spiel zum Einsatz. Nach dieser Station, wechselte der Ex-Löwe zu Bayer 04 Leverkusen, wo er nach einer schweren Anfangsphase inzwischen Fuß fassen konnte. Inzwischen stürmt er für die AS Monaco in Frankreich.

Julian Weigl

Geboren in Bad Aibling, wechselte er als 15-Jähriger vom TSV 1860 Rosenheim in die Jugendabteilung der Löwen. Nach 23 Spielen für die zweite Mannschaft durfte er als 18-Jähriger in der Saison 2013/14 nach seiner Einwechslung im Spiel gegen den FC Ingolstadt erstmals Zweitliga-Luft schnuppern. In der Sommervorbereitung 2014 ernannte Ricardo Moniz den 18-Jährigen zum jüngsten Kapitän der Vereinsgeschichte - nach zwei Spieltagen musste er die Binde allerdings wieder abgeben, weil er nach der Auftakt-Niederlage in Kaiserslautern (2:3) die Nacht durchfeierte. Trotz vorübergehender Suspendierung brachte er es auf 26 Saisoneinsätze und wechselte am Saisonende für 2,5 Millionen Euro zu Borussia Dortmund. Unter Thomas Tuchel wurde der defensive Mittelfeldspieler völlig überraschend zur Stammkraft im Dortmunder Starensemble und ist mittlerweile in ganz Europa begehrt: Manchester City unterbreitete den Verantwortlichen des BVB angeblich ein 25-Millionen-Angebot für Weigl. Nach einem kurzen Gastspiel bei Benfica Lissabon spielt Weigl jetzt für Borussia Mönchengladbach.

Herbert Waas

1981 begann der Mittelstürmer seine Profilaufbahn bei den Löwen, beim Zweitligisten erzielte der damals 18-Jährige an der Seite von Rudi Völler in 35 Einsätzen elf Treffer. Da der TSV am Ende der Saison die Lizenz entzogen bekam und in die Bayernliga zwangsabsteigen musste, wechselte Waas zu Bayer Leverkusen. Dort blieb er sieben erfolgreiche Jahre lang, gewann 1988 den UEFA-Pokal und absolvierte insgesamt 209 Bundesligaspiele für die Werkself (72 Tore). Für die Nationalmannschaft durfte er elf Spiele bestreiten, in denen er ein Tor schoss. Nach weiteren Stationen in Bologna, Hamburg, Zürich und Dresden beendete Waas 1995 seine aktive Laufbahn. Heute ist der 52-Jährige Stammgast in der Allianz Arena und stand u.a. beim Benefizspiel für Olaf Bodden auf dem Rasen.

Manfred Wagner

1953 wechselte er als 15-Jähriger zu den Löwen, denen er bis zu seinem Karriereende 1972 treu bleiben sollte. Mit 20 Jahren debütierte der Rechtsverteidiger in der ersten Mannschaft und wurde fortan zum absoluten Leistungsträger in der legendären Löwenmannschaft, die 1965 vor fast 100.000 Zuschauern im Wembley-Stadion gegen West Ham United im Finale des Europokals der Pokalsieger stand (Endstand 0:2). 1966 war er mit 24 Einsätzen wesentlich am Gewinn der deutschen Meisterschaft beteiligt, selbst nach dem Bundesliga-Abstieg 1970 blieb er bei den Löwen. Insgesamt absolvierte er über 300 Spiele für 1860 und war später als Koordinator der Traditionsmannschaft tätig. Am 10. Februar 2015 verstarb Manfred Wagner im Alter von 76 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts.

Marius Wolf

Als 17-Jähriger wechselte er vom FC Nürnberg in die A-Jugend der Löwen, die er später als Kapitän aufs Feld führte. Mit 19 Jahren wurde er - nach einem Jahr in der zweiten Mannschaft - zum festen Bestandteil der Profimannschaft und erzielte in 44 Zweitligaeinsätzen fünf Treffer. In der Winterpause der Saison 2015/2016 mussten ihn die Löwen aus finanziellen Erwägungen ziehen lassen: Für 1,5 Millionen Euro ging Wolf zu Hannover 96. Kurz nach seinem Wechsel zog sich der Linksaußen einen Muskelfaserriss zu und kam anschließend am 27.02.2016 zu seinem ersten Bundesligaspiel. Inzwischen spielt Wolf für Borussia Dortmund - seine Karriere will er bei 1860 ausklingen lassen.