Die fünf wichtigsten Tore der 1860-Geschichte

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Die Geschichte des TSV hat einige denkwürdige und dramatische Spiele zu bieten: Der 2:0-Pokaltriumph 1964 gegen Eintracht Frankfurt, die 0:2-Niederlage im Europokalfinale 1965 gegen West Ham United, die verlorenen Champions-League-Playoffs 2000 gegen Leeds United und neuerdings auch der 2:1-Triumph im Abstiegskrimi gegen Holstein Kiel. Daher fiel es uns alles andere als leicht, die fünf wichtigsten Tore der Vereinshistorie auszuwählen. Die Übersicht:

5. Thomas Riedl gegen den FC Bayern, 1999

Vor dem ersten Derby der Bundesliga-Saison 1999/2000 waren die Löwen 22 Jahre lang ohne Sieg gegen den FC Bayern geblieben, am 27. November 1999 stand dann das Lokalderby gegen den Rivalen von der Säbener Straße an. 85 Minuten lang dominierte die Mannschaft des seinerzeit gesperrten Werner Lorant das Spiel, scheiterte aber immer wieder an Bayern-Torwart Oliver Kahn und der eigenen Abschlussschwäche - bis Thomas Riedl in der 85. Minute abzog und alle Löwenfans im ausverkauften Olympiastadion in kollektive Ekstase beförderte. Der verdiente 1:0-Sieg war Balsam für die geplagte Löwenseele, am Ende der Saison landete 1860 sogar auf Platz 4 und erreichte somit die Champions-League-Qualifikation.

4. Jimmy Hartwig gegen Arminia Bielefeld, 1977

In der Saison 1976/77 kämpften die Löwen verbissen um den Aufstieg in die 1. Liga und qualifizierten sich über den zweiten Platz in der Süd-Staffel für die Aufstiegs-Playoffs gegen Arminia Bielefeld. Nach einer desaströsen 0:4-Pleite in Bielefeld vollbrachte die Elf von Trainer Heinz Lucas im Rückspiel in München das Wunder und rang die Arminia ebenfalls mit 4:0 nieder. In der Folge musste ein drittes Spiel auf neutralem Boden für die Entscheidung sorgen. Diese fiel am 11. Juni 1977 in Frankfurt durch Tore von Jimmy Hartwig und Georg „Schorsch“ Metzger zugunsten der Löwen: mit einem 2:0-Sieg qualifizierte sich 1860 erstmals seit acht Jahren wieder für das Oberhaus.

3. Kai Bülow gegen Holstein Kiel, 2015

„Wir wollen Meister werden!“: Ricardo Moniz‘ gewagte Aussage zu Beginn der Saison war für manche Löwenfans noch ein Zeichen für gesundes Selbstvertrauen, entpuppte sich später jedoch als gnadenlose Selbstüberschätzung. Nach einer Horror-Saison musste man in die Abstiegsrelegation gegen Kiel, in der man in letzter Minute durch ein Abstauber-Tor von Kai Bülow gerade noch den Fall in die 3. Liga verhinderte. Ein Abstieg hätte fatale Folgen für die finanziell ohnehin arg gebeutelten Löwen gehabt.

2. Peter Pacult gegen Meppen, 1994

Am letzten Spieltag der Saison 1993/1994 mussten die Löwen auswärts beim SV Meppen gewinnen, um sicher in die Bundesliga aufzusteigen. Schon nach drei Minuten legte Bernhard Winkler gekonnt für Peter Pacult auf, der mit dem linken Innenrist die 1:0-Führung für 1860 erzielte und die mitgereisten Löwenfans in einen Freudentaumel versetzte. Vater des Erfolgs war ganz klar Werner Lorant, der 1860 innerhalb von zwei Jahren aus den Tiefen der Bayernliga rettete und zurück in die Bundesliga brachte.

1. Rudi Brunnenmeier gegen Borussia Dortmund, 1966

Die Deutsche Meisterschaft 1965/66 wurde am vorletzten Spieltag entschieden: Max Merkels Löwen mussten auswärts bei Borussia Dortmund ran, die punktgleich mit 1860 an der Tabellenspitze standen. Dem Sieger der Partie würde am letzten Spieltag ein Unentschieden reichen, um Meister zu werden. Dortmund hatte die größeren Chancen, aber dann schoss Rudi Brunnenmeier seine Löwen in der 66. Minute mit 1:0 in Führung, Kapitän Peter Grosser erhöhte in der Schlussphase nach einem überragenden Solo sogar noch auf 2:0. Eine Woche später erreichte 1860 im Grünwalder Stadion ein 1:1 gegen den HSV und wurde somit zum bislang einzigen Mal in der Vereinsgeschichte Deutscher Meister.