VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

SPVGG UNTERHACHING - TSV 1860 MÜNCHEN 2:0.

So brüllte der Löwe: Hiller (db24-Note 2) - Glück (4/72. Reich 5), Verlaat (5), Reinthaler (5), Greilinger (5) - Frey (4), Rieder (4), Schröter (5/61. Nankishi 5), Guttau (5) - Zwarts (5/72. Güler 5), Lakenmacher (5/61. Ouro-Tagba 5).

So spielte Unterhaching: Vollath - Schwabl, Schifferl, Stiefler, Lamby - Skarlatidis (88. Stark), Waidner, Krattenmacher (83. Mashigo), Keller - Fetsch (64. Maxi Welzmüller), Hobch (88. Adu).

Tore: 1:0 (31.) Stiefler, 2:0 (54.) Hobsch.

Gelbe Karten: Schwabl, M. Welzmüller, Skarlatidis, Stiefler – Ouro-Tagba.

Zuschauer/Löwenanteil: 14.250/6.000.

Schiedsrichter: Patrick Alt (Note 4,0). Ohne genaues Videostudium hätte der Zweitliga-Referee eine gute Partie gemacht, jedoch bei genauer Betrachtung wäre auch der ein oder andere Elfmeter vertretbar gewesen: Zweimal blieb die Pfeife im Haching-Strafraum stumm (Attacken gegen Lakenmacher und Schröter), einmal im Löwen-Sechzehner, als Jesper Verlaat überhart eingestiegen war - deswegen war die Leistung von Alt nach 94 Minuten nicht mehr als ausreichend.

Die db24-Spielwertung: Note 4,5. Die Löwen hatten in der ersten Hälfte ein optisches Übergewichtin einem auf niedrigem Niveau stehenden Stadtduell, ohne aber richtig zwingend zu werden. Und wie es im Fußball so ist, reichen oft Standardsituationen für die entscheidende Richtungsänderung: Nach einer Ecke führt Haching mit 1:0, weil Routinier Stiefler (1,78 Meter klein!) per Kopf sich gegen die Abwehrhünen durchsetzt. Neun Minuten nach dem Seitenwechsel die Entscheidung, als sich Patrick Hobsch gegen die indisponierte Löwen-Verteidigung um Reinthaler und Greiilinger behauptet und einköpft. Danach verpasst Haching einen höheren Sieg. Die Löwen waren zu keiner Zeit auf Derby-Temperatur - angesichts des Tabellenstands eine unverzeihbarer und lustloser Auftritt. Nur eine gelbe Karte für 1860 (Ouro-Tagba in der 92. Minute) sagt alles aus.

Die db24-Kurvenbewertung: Note 6. Die Ultras wieder einmal außer Rand und Band. Erst stand ein Platzsturm im Raum (wegen einer Zaunfahne!), deswegen wurde das Derby mit 26 Minuten Verspätung angepfiffen, dann feuerten die Sechzger fleißig Pyro in die Luft und sangen mehrere Minuten monoton ihr Ismaik-Lied. Sicher ist, die Blauen werden in dieser Saison in punkto Strafzahlungen einen neuen Drittliga-Rekord für sich einstellen. Für die neue Geschäftsführung Mueller/Werner gibt es einiges zu tun: Doch trauen sie sich an dieses heiße Eisen ran?

Zum Lachen: Sandro Wagner, der Co-Trainer von Julian Nagelsmann bei der deutschen Nationalmannschaft, schaute sich vom Pressebereich aus das Drittliga-Derby an. Vor kurzem war der frühere Bundesliga-Profi noch im Bernabeu in Madrid. Aber der Sportpark ist halt auch ganz nett…

Zum Weinen: Abstiegsreife Leistung. Die Körpersprache der kompletten Führungscrew spiegelt sich 1:1 in der Mannschaft wider.

Mein Löwen-Held: Manni Schwabl. In seinem Klub gibt’s keine Machtkämpfe, dafür den vollen Fokus auf Erfolg, Entwicklung und Verbesserung. Völlig anders als bei Sechzig. Das macht Haching so sympathisch.

Der Löwen-Spruch des Tages: “Wir sind im Abstiegskampf, das haben spätestens jetzt alle mitbekommen.” 1860-Torwart Marco Hiller.

So schaut’s aus, Sechzig: 2017 ist omnipräsent. Damals dachte man auch, dass 1860 nicht aus der Zweiten Liga absteigen kann. Am Ende wurde man bis in die Regionalliga Bayern durchgereicht.