VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

TSV 1860 - PREUSSEN MÜNSTER 1:2.

So brüllte der Löwe: Hiller (Note 4) - Ludewig (4), Glück (5), Kwadwo (4), Greilinger (4) - Rieder (4), Steinhart (4/72. Zejnullahu 4) - Schröter (4), Guttau (4/ 81. Güler 5), Nankishi (5/52. Zwarts/3) - Lakenmacher (4/71. Ouro-Tagba 3).

So spielte der Gast: Schulze Niehues - Schad, Koulis, Hahn, Böckle - Mrowca, Bazzoli (46. Preißinger), Bouchama (80. Kyerewaa), Lorenz (90. Grote) - Grodowski (83. Wegkamp), Batmaz (83. Steczyk).

Tore: 0:1 (45.+2) Grodowski, 1:1 (56.) Zwarts, 1:2 (69.) Bouchama.

Gelbe Karten: Glück (5) - Bazzoli (3), Schad (3), Hahn (4).

Zuschauer/Löwenanteil: 15.000/13.500.

Schiedsrichter: Nico Fuchs (Note 3,5). Der Referee aus Bergisch-Gladbach war prinzipiell ein guter Spielleiter, lediglich beim Foulspiel von Lucca Bazzoli in der 23. Minute gegen Fynn Lakenmacher ließ er Gnade vor Recht ergehen und zückte nur Gelb. Treffender wäre jedoch ein Platzverweis gewesen: Bazzoli räumte Lakenmacher ohne Chance auf den Ball weg. Ob 1860 mit einem Mann mehr auf dem Feld im Vorteil gewesen wäre? Rein spekulativ.

Die db24-Spielwertung: Note 4,5. Keine Aggressivität, kein Matchplan, schlechte Körpersprache und mangelndes Pressing - bislang schwächster Heimauftritt unter Neu-Trainer Agis Giannikis. Und so war es nicht verwunderlich, dass Münster mit einfachen Mitteln (u.a. lange Bälle) 1860 immer wieder in Verlegenheit gebracht hat.

Die db24-Kurvenanalyse: Note 4,0. Logisch, das ungemütliche Wetter war von Anfang an ein Stimmungskiller für die völlig im Regen stehende Westkurve, dazu kam, dass die Mannschaft wenig Anlaß gab, in Euphorie zu verfallen. Anstatt die Mannschaft noch vorne zu peitschen, feierte man sich stattdessen für die Meisterschaft von 1966 selbst oder skandierte für den Ausbau des Grünwalder Stadions. Dazu gab’s ein Plakat: “Stadionausbau statt Bierstillstand!” Positiv: Keine Hasstiraden gegen Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik. Wenn der neue Geschäftsführer Oliver Mueller da seine Hände im Spiel hat, dann ist das lobenswert.

Zum Lachen: Die Erinnerung an bessere Löwen-Zeiten.

Zum Weinen: Kaum fällt Kapitän Jesper Verlaat verletzt aus, ist die notwendige Körpersprache der gesamten Mannschaft im Keller. Wo sind die Führungsspieler, die anstelle von Verlaat das Heft des Handelns übernehmen?

Mein Löwen-Held: Joel Zwarts. Selbst mit halber Kraft ein Stürmer mit überdurchschnittlichem Torinstinkt. Sein zwischenzeitlicher Ausgleichstreffer zeigt seine Qualität. Er braucht jetzt aber Spiele, nur so kann er den Löwen helfen.

Der Löwen-Spruch des Tages: “Wir wollten mutig agieren, aber das war in der ersten Hälfte nicht zu sehen.” Agis Giannikis.

So schaut’s aus, Sechzig: Also gut: Der Marathon geht weiter - doch wann schenkt der Klub sich wieder eine echte Perspektive, die oberhalb des grauen Drittliga-Mittelmaßes liegt?