VON OLIVER GRISS, TOBIAS BISCHOF UND ULI WAGNER (FOTO)

Sie haben Harmonie und gegenseitigen Respekt versprochen, doch am Ende wurde es auf der 1860-Mitgliederversammlung im “Zenith” dann doch so richtig schmutzig…

Der Grund: Die noch verbliebenen 1860-Mitglieder (fast 1000 waren schon weg) stimmten am Sonntagabend dem Antrag von Ulla Hoppen (“Löwenfans gegen Rechts”) zu, dass der Verein in den nächsten sechs Monaten den Kooperationsvertrag mit Hasan Ismaik beenden muss. Wer also gedacht hatte, dass nach der Bestätigung von Robert Reisinger als Löwen-Präsident endlich Ruhe einkehren wird, scheint sich getäuscht zu haben: Jetzt geht der Krieg zwischen Verein und Investor von neuem los. Mit diesem Antrag gefährdet eine Minderheit den Erfolg der Regionalliga-Elf von Daniel Bierofka und die gute Aufbauarbeit von Markus Fauser könnte bald zerstört sein. Zurecht hatte Reisinger vor der Abstimmung gesagt: “Ich habe Kopfschmerzen dabei. Dieser Antrag, wenn er so gestellt wird, zwingt uns zu handeln, ohne dass wir darüber nachgedacht haben, ob dieses Handeln sinnvoll ist.” Das Präsidium hat geschlossen gegen diesen Antrag gestimmt.

Zur Erinnerung: Dem Jordanier Hasan Ismaik gehören 60 Prozent der Fußball-Firma. Am 11. Juli hatte er den Verein mit seiner Unterschrift unter einen alten Darlehensvertrag in Höhe von 14 Millionen Euro vor dem Gang zum Insolvenzverwalter bewahrt. Geschäftsführer Markus Fauser bestätigte am Sonntag: “Hätten wir Insolvenz anmelden müssen, dann wären Mannschaft, Trainer und auch die Plätze weg gewesen…” Die Konsequenz: Es hätte KEIN 1860 im Grünwalder Stadion gegeben.

Hoppen behauptet: “Ismaik geht es nur ums Geld. Alle Treueschwüre sind nur Marketing. Die Voraussetzungen einer Partnerschaft sehe ich als nicht erfüllt an. Ich sehe mich verpflichtet, die Weiterführung des Kooperationsvertrags in Frage zu stellen. Ich glaube, dass auf Basis der cholerischen und erpresserischen Zusammenarbeit eine Genesung nicht gelingen kann.” Hoppen, die sich sonst fürs Adventssingen im Grünwalder Stadion engagiert, hat dem Verein damit einen Bärendienst erwiesen…

Interessant: Eine Rede von Kult-Fan Franz Hell, der Einblick in den Mailverkehr vom 2. Juni zwischen Verein und Investor hatte, verdeutlicht einmal mehr, dass der schwarze Peter des Zwangsabstiegs in die Regionalliga Bayern nicht in Abu Dhabi liegt…