Die Löwen sind nach dem 2:0 auf St. Pauli durch die Bank richtig glücklich – es war ein Sieg des Kollektivs. Was auch Sportchef Oliver Kreuzer freut: “Wenn man die anderen Ergebnisse sieht, dann war der Sieg auf St. Pauli sehr wichtig. Wenn man rein die Tabelle sieht, dann sieht das optisch gut für uns aus. Besser noch wie vor 14 Tagen. Aber bei genauem Betrachten ist noch alles eng beisammen. Es ist immer noch höchste Konzentration angesagt.” Die blaue Notenparade in der Einzelkritik:
Stefan Ortega (Note 3): Einerseits darf sich der Ex-Bielefelder über sein zweites Shut-out freuen (was auch für seine Leistung spricht), andererseits gab der 1860-Torwart beim Rauslaufen das ein oder andere Mal das weiß-blaue Nerverl.
Gary Kagelmacher (Note 2): Tolle Körpersprache. Hatte Glück, als ihm bei einer Strafraumaktion der Ball an die Hand sprang – vorne sorgte der Uru mit einem artistischen Seitfalldrehzieher für Torgefahr. Allein diese Flugeinlage hätte einen Treffer verdient gehabt – es wäre das vorentscheidende 2:0 gewesen.
Christopher Schindler (Note 1): Überragende kämpferische Leistung. Ging dieses Mal als echter Cheffe voran und gewann zudem viele wichtige Luftkämpfe. Einen besseren Geburtstag (26) kann man sich nicht wünschen.
Jan Mauersberger (Note 2): Seine Erfahrung spielte er voll aus, der Wintertransfer aus Karlsruhe machte sein bislang bestes Spiel für 1860. Auffällig: Er sorgt sich rührend für den Teamspirit.
Maxi Wittek (Note 2): Das weiß-blaue Stehaufmännchen – oder in Worten von Christopher Schindler: “Der kleine Terrier.” Tatsächlich war der U20-Nationalspieler diesmal ein überaus belebendes Element. Im Abwehrbereich emsig, vorne mit tollen Momenten. Wittek ist gegen Paderborn gesperrt,gegen Frankfurt kann er wieder helfen.
„,“
Romuald Lacazette (Note 2): Der Franzose wurde von Geschäftsführer Noor Basha entdeckt. Der ehemalige Jugendnationalspieler wird immer stärker, auch wenn er am Millerntor einige wichtige Ballverluste hatte.
Daniel Adlung (Note 3): Bekam wieder den Vorzug gegenüber Scorer-König Michael Liendl – es war ein Auftritt mit Licht und Schatten. Sollte unbedingt Zusatzschichten (Standards) schieben. Vom Einsatz her kann man Adlung aber keinen Vorwurf machen.
Kai Bülow (Note 3): Er spielt intelligent, antizipiert sehr gut und gewinnt viele Zweikämpfe. Absoluter Mannschaftsspieler.
Daylon Claasen (Note 2): Toller Auftritt. Die schnellste Maus von Giesing. Er krönte seine Galavorstellung mit einem blitzsauberen Tor, als er aus 18Metern einfach abzog und der Ball zum 1:0 im Netz einschlug. Seinen ersten Zweitliga-Doppelpack verpasste der südafrikanische Nationalspieler, als er sich nach Traumvorarbeit von Wittek nicht clever genug anstellte.
Sascha Mölders (Note 3): Freilich, die großen Akzente konnte er nicht setzen – aber durch seine Körpersprache ein wichtiger Faktor im Löwen-Spiel. Kämpfte solange, bis er nicht mehr konnte und wurde dann durch Okotie ersetzt.
Valdet Rama (Note 3): Hatte ein paar nette Ideen. Blieb in der Pause leicht angeschlagen in der Kabine. Für ihn kam Aycicek.
„,“
Levent Aycicek (Note 2): Brauchte lange, bis er auf Betriebstemperatur kam – zeigte aber kurz vor dem Ende mit seinem raffinierten, angeschnittenen Ball ins lange Eck zum 2:0, warum Sportchef Kreuzer den Bremer im Winter ausgeliehen hat. Ein Könner an der Kugel.
Rubin Okotie (Note 3): Verbessert sich stückchenweise. Der Österreicher bewies ein gutes Auge, als er den besser postierten Aycicek einsetzte und der frech zum 2:0-Siegtreffer einschoss.
Milos Degenek (Note 3): Kam für den verletzten Wittek als Linksverteidiger – und verrichtete einen guten Job in ungewohnter Rolle. Ein Spieler mit Herzblut.
Daniel Bierofka (Note 1): Er weiß im Gegensatz zu seinen Vorgängern einfach, was Sechzig braucht: Herzblut, Gier und Temperament. Das spürt die Mannschaft, aber auch die Fans. Danke, Biero!
1860 gewinnt 2:0 in St. Pauli: Wie haben Sie die Löwen bewertet?
Wie gefällt dir dieser Artikel?
