Der TSV 1860 konnte seine gute Form auch im Härtetest gegen den österreichischen Erstligisten SV Ried bestätigen und kam zu einem leistungsgerechten 1:1. Ärgerlich, dass das Gegentor erst kurz vor dem Ende fiel. Die db24-Einzelkritik in der Übersicht:
Marco Hiller (Note 2): Die erste halbe Stunde war die unumstrittene Nummer 1 der Löwen quasi beschäftigungslos, zeigte danach allerdings sowohl bei einem Fernschuss als auch im Eins-gegen-Eins seine ganze Klasse. Versuchte seiner jungen Innenverteidigung auch akustisch Halt zu geben.
Christopher Lannert (Note 3): Beim 37-minütigen Löwen-Debüt agierte der Neuzugang zu Beginn etwas nervös, steigerte sich im Spielverlauf jedoch deutlich. Neben starken Defensivaktionen schaltete sich Lannert auch mehrfach in die Offensive ein. Das macht definitiv Lust auf mehr.
Semi Belkahia (Note 3): Ruhepol in der jungen Innenverteidigung, übernahm die Chefrolle im Aufbauspiel, wirkt ruhiger am Ball als noch in der Vergangenheit.
Michael Glück (Note 3): Immer wieder wackelte der junge Innenverteidiger bei langen Bällen der Österreicher. Zudem einige Male unsauber im Passspiel, steigerte sich aber im Laufe der ersten Halbzeit deutlich.
Fabian Greilinger (Note 3): Giftiges, galliges Auftreten – den Kampf konnte man dem Niederbayern (wie eigentlich immer) nicht absprechen. Seine Bälle in die Offensive müssen künftig präziser werden.
Tim Rieder (Note 2): Fixpunkt im Aufbauspiel der Löwen, ließ sich häufig zwischen die Innenverteidiger fallen. Gedankenschnell im Umschaltspiel, robust im Zweikampf. Dazu führte er die Köllner-Elf als Kapitän auf das Feld. Es wirkt nicht so, als wäre Rieder je weg gewesen.
Erik Tallig (Note 2): Wie verwandelt – im positiven Sinne – präsentiert sich der ehemalige Chemnitzer aktuell. Gefährliche Standards, viele Ballaktionen auf der linken Seite. Das Highlight: Sein strammer Schuss zur 1:0-Führung aus 22 Metern.
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Martin Kobylanski (Note 3): Immer wieder ließ der Neuzugang aus Braunschweig seine unbestrittene Klasse am Ball aufleuchten. Seine Standards sind hingegen noch verbesserungswürdig.
Devin Sür (Note 3): Das Mittelfeld-Juwel der Löwen konnte nicht so sehr wie in den vergangenen Partien auf sich aufmerksam machen. Toller Doppelpass mit Wörl vor dem 1:0.
Joseph Boyamba (Note 3): Ist er an einer Offensivaktion beteiligt, wird es gefährlich. Einzig: In allzu viele Situationen war der umtriebige Neuzugang nicht eingebunden.
Fynn Lakenmacher (Note 3): In der Arbeit gegen den Ball ein bärenstarker Auftritt des Neu-Löwen. Der bullige Angreifer war an zahlreichen Ballgewinnen beteiligt. Mit dem Spielgerät noch ausbaufähig, streuten sich doch einige Fehler in das Spiel des ehemaligen Havelsers ein.
Tom Kretzschmar (Note 2): Die Nummer 2 im Tor der Löwen würde sich so mancher Drittligist wohl als Stammkeeper wünschen. Das Eigengewächs strahlte Ruhe auf seine Vorderleute aus, gab Kommandos – beim 1:1 machtlos.
Niklas Lang (Note 3): Solider Auftritt des jungen Starnbergers. Sowohl in der Luft als auch am Boden (zumeist) souverän in den Zweikämpfen.
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Quirin Moll (Note 2): Bärenstarker Auftritt des Routiniers im zentralen Mittelfeld. Austrainiert wie nie lenkte der frühere Braunschweiger das Spiel der Köllner-Schützlinge im zweiten Durchgang. Einzig mit einem Treffer – trotz zwei gefährlicher Versuche aus der Distanz – wollte es nicht klappen.
Stefan Lex (Note 4): Unauffällige Partie des Löwen-Kapitäns. Blieb ein ums andere Mal an seinem Gegenspieler hängen. Wurde kurz vor dem Ende ausgewechselt und am Oberschenkel behandelt.
Albion Vrenezi (Note 4): Hatte einen schweren Stand auf der Außenbahn. Kaum Zuspiele ließen ihm wenig Möglichkeiten, seine zuletzt gute Form zu bestätigen. In der Rückwärtsbewegung etwas zu träge.
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Alexander Freitag (Note 4): Nächstes Beispiel dafür, dass es für den 23-Jährigen extrem schwierig werden dürfte, in der kommenden Drittliga-Saison auf Einsatzminuten zu kommen. Wille und Leidenschaft stimmen, doch viel kommt dabei meistens nicht heraus.
Meris Skenderovic (Note 3): Verstolperte eine vielversprechende Chance kurz nach der Pause. Agierte in der Folge gut als Wandspieler und machte viele Bälle fest.
Yannick Deichmann (Note 4): Fing stark an mit zwei Aktionen auf der rechten Außenbahn. Danach jedoch tauchte der Allrounder ab, hatte kaum Ballaktionen mehr. Solange Lannert nicht fit ist, könnte man den Ex-Lübecker wieder in die Viererkette stellen.
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Nathan Wicht (Note 5): Das war nix! Schwache Leistung des jungen Schweizers auf der Rechtsverteidigerposition. Der 18-Jährige ließ sich des Öfteren von seinen Gegenspielern düpieren, wirkte zudem schwerfällig in seinen Aktionen.
Milos Cocic (Note 4): Kam nach 75 Minuten für Stefan Lex in die Partie und konnte anschließend nicht mehr auf sich aufmerksam machen.
Phillipp Steinhart (Note 3): Ließ defensiv wenig anbrennen auf seiner linken Seite. Nach vorne bemüht im Zusammenspiel mit Lex, allerdings fanden die Hereingaben zu selten einen Abnehmer.
Marius Wörl (Note 4): Kurioser Arbeitstag für den jungen Defensivmann. Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit wurde er kurz vor Ende eingewechselt. Nutzte seine Kurzeinsätze mit der Vorlage für Erik Talligs Führungstreffer, stand aber dann beim 1:1 nicht richtig.
Leandro Morgalla (Note 2): Wirkt mit seinen 17 Jahren bereits unfassbar abgeklärt in der Innenverteidigung der Löwen. Geringe Fehlerquote, starker Spielaufbau, gute Körpersprache. Kurz gesagt: An Morgalla muss die Konkurrenz in der Innenverteidigung erst einmal vorbeikommen.