Münchner Kindl Christopher Lannert: „Wird richtig geil“

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Zurückhaltender Typ, Münchner Kindl und ein klares Ziel vor Augen: Außenverteidiger Christopher Lannert (24) ist sowas wie der perfekte Querschnitt eines Neuzugangs des TSV 1860 in diesem Sommer. Nicht umsonst erklärte Trainer Michael Köllner: “Ich hab zuletzt ein Foto gesehen, auf dem er als kleiner Junge das Löwentrikot trägt – solche Leute suchen wir.” Lannert schloss sich im Sommer nach zwei Jahren beim SC Verl den Löwen an. Kurios: In 65 Drittliga-Partien für die Nordrhein-Westfalen traf Lannert einmal – bei seinem Debüt. Der Gegner damals: 1860.

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Im Trainingslager in Windischgarsten holt Lannert, der nebenbei Wirtschaftswisschenschaften studiert, peu à peu seinen Trainingsrückstand auf. In der Sommerpause hatte er sich mit Corona infiziert. “Mich hat es eine Woche lang komplett umgehauen, so krank war ich schon lange nicht mehr.” Wenige Tage darauf, beim Trainingsauftakt an der Grünwalder Straße 114 Mitte Juli, begann Lannert wieder mit dem Laufen – zu früh. Erneut lag er flach. Deshalb wurde er in den Folgetagen unter Aufsicht der Ärzte ganz behutsam wieder an den Leistungssport herangeführt. Geduld, die sich nun auszahlt. Den obligatorischen Laktattest holte er bei der Ankunft in Österreich nach, stand im Testspiel gegen Ried (1:1) 37 Minuten lang auf dem Rasen – und verkraftete die Belastung gut. “Ich merke jeden Tag, dass es besser wird. Es dauert nicht mehr lange, bis ich bei 100 Prozent bin.” Der Neuzugang aus Verl ist guter Dinge, bis zum Ligastart in Dresden am 23. Juli (14 Uhr, db24-Ticker) fit zu werden.

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Es ist Lannerts zweiter Anlauf in München-Giesing, nachdem er bereits in der Jugend – mit acht und neun Jahren – zwei Spielzeiten lang für die Sechzger auflief. Kein Wunder, dass Köllner dem gebürtigen Münchner Lannert nicht viel über 1860 erzählen musste. “Über die Philosophie des Vereins wusste ich ja bereits vieles.” Aufgewachsen ist der Außenverteidiger an der Brudermühlstraße – unweit des Löwenreviers in Giesing. Dementsprechend groß war die Freude, als Köllner im April diesen Jahres den Kontakt zu Lannert aufnahm. “Ich war extrem begeistert und habe gemerkt, dass das passt. Ich bin froh, endlich wieder hier zu sein.” Beruht auf Gegenseitigkeit: “Ich bin glücklich, dass er hier ist”, erklärt Köllner. Ermöglicht es dem Löwen-Dompteur doch ganz neue Möglichkeiten auf der defensiven Außenbahn.

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In Verl galt in der vergangenen Saison: Lannert spielt immer. 37 Partien absolvierte der Neu-Löwe, spulte dabei 3.330 Minuten ab, die meisten ligaweit. Lediglich am letzten Spieltag musste er gelbgesperrt passen. Seine Stärke? “Ich bin ein Dauerläufer.” Zudem ist Lannert variabel, kann sowohl auf der linken als auch auf der rechten Außenbahn eingesetzt werden. Sein Offensivdrang wurde ihm quasi von klein auf eingetrichtert. Bis vor drei Jahren kam Lannert nämlich auf den offensiven Außenbahnen zum Einsatz, ehe er beim FC Augsburg II notgedrungen zum Verteidiger umgeschult wurde – ein Glücksgriff. Ansätze seiner Qualitäten im Angriffsspiel konnten die Löwenfans bereits gegen Ried bestaunen.

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Lannert reiht sich nahtlos ein in die Liste der Neuzugänge, die keine lange Eingewöhnungszeit an der Grünwalder Straße benötigten. “Ich komme auf die Anlage und weiß: Hier gehöre ich hin.” Ähnlich wie Tim Rieder und Albion Vrenezi bewegt sich auch Lannert in Giesing auf bekanntem Terrain. Die nahmhafte Konkurrenz – Marius Willsch, Yannick Deichmann – im Kampf um einen Stammplatz schreckt Lannert nicht ab: “Ich weiß, was ich kann und werde Gas geben.” Um dabei zu sein, wenn es in knapp zweieinhalb Wochen ernst wird. “Das Spiel bei Dynamo Dresden wird richtig geil. Die Vorfreude auf Dortmund ist natürlich auch riesengroß, das wird alleine von der Stimmung her ein einmaliges Erlebnis.” Wenn Lannert über diese Highlights spricht, funkeln seine Augen. Man merkt, dass die Löwen einen Mann mit großer Lust auf die bevorstehenden Aufgaben verpflichtet haben. Jemand, der Erfolge feiern möchte an der Grünwalder Straße – im zweiten Anlauf.

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