Erst 2010 gegründet, Favoritenschreck der Dritten Liga und einen alten Bekannten als Trainer: Viktoria Köln unter der Lupe

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Die Löwen machen sich wieder auf die Jagd…

Die (hoffentlich) nächste Beute der Mannschaft von Trainer Michael Köllner (52): Viktoria Köln. Leicht wird es jedoch nicht, beim Gastspiel in der Domstadt (Samstag, 14.03 Uhr, db24-Ticker) die drei Punkte zu entführen. Das weiß auch Köllner: “Köln? Jeder will die erste Mannschaft sein, die uns schlägt.”

Mit einem Sieg bei der Viktoria könnten die Löwen zudem erneut Geschichte schreiben. Sechs Siege zum Auftakt gelang noch keinem Team in der Geschichte der Dritten Liga. Die Kölner haben einen guten Saisonstart hingelegt – neun Punkte aus fünf Partien. Besonders in den beiden Heimspielen überzeugte die Mannschaft von Trainer Olaf Janßen, bezwang dabei die Aufstiegskandidaten Wehen Wiesbaden und Dynamo Dresden. Wir haben die Viktoria genauer unter die Lupe genommen.

Stärken: Bekommt die Kölner Offensive Räume angeboten, weiß sie diese gnadenlos zu nutzen. Mit Neuzugang Robin Meißner (22), der bereits dreimal traf, Routinier Marcel Risse (32) und dem jungen Youssef Amyn (19) hat die Viktoria große Qualität im Angriff.

Schwächen: Die Viktoria will das Spiel bestimmen, verteidigt mit der letzten Kette oftmals sehr hoch. Gelingt es den Löwen, hinter die Kette zu kommen, ergeben sich zwangsläufig Räume. Zudem ist der Respekt der Kölner vor den Löwen groß. Die 1.200 Gästefans aus München könnten Eindruck schinden bei der jungen Viktoria-Mannschaft.

Trainer: Olaf Janßen (55) ist ein erfahrener Coach, arbeitete als Trainer und Co-Trainer bereits in der Ersten und Zweiten Liga. Auch bei den Löwen war er unter Falko Götz (60) Co-Trainer in der Bundesliga-Abstiegssaison 2003/2004. Mit der Verpflichtung Janßens 2020 gingen die Kölner einen neuen Weg, setzen hauptsächlich auf Talente aus dem eigenen Nachwuchs.

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Bisherige Saison: In der vergangenen Spielzeit hatte die Viktoria nach fünf Spieltagen gerade mal einen Zähler auf dem Konto – heuer sind es neun. Auch die beiden Pleiten in Mannheim und bei Freiburg II setzte es gegen Mannschaften, die oben in der Tabelle mitmischen. Die Siege gegen Wiesbaden (1:0), Dresden (2:1) und in Essen (4:1) sollten den Löwen Warnung genug sein.

Vereins-Historie: Am 22. Juni 2010 wurde der FC Viktoria Köln als Nachfolger des insolventen SCB Viktoria Köln gegründet. Der 1904 gegründete Stammverein FC Germania Kalk wechselte bis heute mehrfach seinen Namen. In der erstklassigen Oberliga West lief der Klub nach dem zweiten Wetkrieg unter dem Namen Preußen Dellbrück auf. Nach dem Abstieg aus der 2. Liga 1981 versank der Verein lange in den Tiefen des Amateurfußballs. Im Sommer 2019 gelang der Viktoria der Sprung in die 3. Liga. Mit Hauptsponsor ETL im Rücken soll in den kommenden Jahren sogar der Sprung in die Zweite Liga gelingen.

Stadion: Der Sportpark Höhenberg bietet Platz für 8.317 Zuschauer. Neben der Viktoria ist es zudem die Heimat der Cologne Crocodiles, einer American-Football-Mannschaft. Gebaut wurde der Sportpark 1931, seitdem fanden mehrfach Renovierungsarbeiten statt, zuletzt 2021, als eine Rasenheizung installiert wurde.

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Anfahrt: Allen Löwen-Fans, die die 571 Kilometer mit dem Auto zurücklegen, ist (bei normaler Verkehrslage) die Anreise über die A9, A3, A59 und A559 zu empfehlen. Bei der Ausfahrt 1-Kreuz Köln-Gremberg gilt es die Autobahn zu verlassen. Anschließend ist der Sportpark Höhenberg am Höhenberger Ring in wenigen Minuten zu erreichen. Vom Kölner Bahnhof ist das Stadion bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Sowohl die Tramlinie 1 als auch die Buslinien 151 und 152 halten an der Haltestelle “Höhenberg, Frankfurter Straße”. Von dort aus sind es noch 400 Meter Fußweg bis zum Sportpark Höhenberg.

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Hoteltipp: Wem die Anreise am Samstag zu früh oder die Abreise am Samstag zu spät ist, kann in der Millionenstadt Köln noch eine Übernachtung dranhängen. Das Drei-Sterne-Hotel “Hotel Servatius” ist dafür ideal geeignet. Das moderne Haus liegt rund zwei Kilometer vom Sportpark Höhenberg entfernt und ist zudem nicht weit vom Stadtzentrum entfernt. Für 105 Euro kann man dort für Freitag- oder Samstagnacht ein Zimmer buchen. Für fünf Euro kann zudem das reichhaltige Frühstücksbuffet dazugebucht werden. HIER geht´s zur Website des Hotels.

Ex-Löwen im Kader: Coach Olaf Janßen war in der Abstiegssaison 2003/2004 Co-Trainer des glücklosen Falko Götz. Als Götz fünf Spieltage vor Schluss entlassen wurde, musste auch Janßen seinen Hut nehmen. Auch die Zeit von Vizekapitän Christoph Greger (25) in München-Giesing liegt schon einige Jahre zurück. Von seinem Heimatverein SV Lochhausen wechselte der Innenverteidiger in jungen Jahren zu den Löwen. 2016 ging Greger dann im Alter von 19 Jahren zur SpVgg Unterhaching, eher er nach dem Abstieg der Hachinger 2021 nach Köln ging.

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Direkter Vergleich: Das Duell gab es bislang nicht häufig. Sechsmal begegnete man sich seit dem Kölner Aufsteig 2019 in der Dritten Liga. Dreimal siegte dabei die Löwen, zweimal die Viktoria, einmal trennten sich die Teams Unentschieden. Das Torverhältnis spricht mit 10:7 für Sechzig. Den ersten Auswärtssieg im Sportpark Höhenberg feierte 1860 im Januar diesen Jahres, als man mit durch den goldenen Treffer von Marcel Bär (30) knapp mit 1:0 gewann.

Größte Vereinslegende: Kein Name steht so sehr für den sportlichen Aufschwung der vergangenen Jahre wie Mike Wunderlich. Der 36-Jährige lief zwischen 2011 und 2021 in 263 Partien für die Viktoria auf. Dabei gelangen ihm sensationelle 141 Treffer. Damit ist Wunderlich Rekordspieler und der beste Torschütze in der Vereinsgeschichte. Als der offensive Mittelfeldspieler zur Viktoria kam, spielte der Klub in der fünften Liga. 2021 verließ Wunderlich die Kölner in Richtung Kaiserslautern, wo er 2022 den Aufstieg in die Zweite Bundesliga feierte. Wunderlichs Vater Franz Wunderlich (58) ist zudem seit 2011 Sportlicher Leiter bei der Viktoria.

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Social-Media-Vergleich: Klarer Punktsieg für die Münchner Löwen, die auf Instagram 109.000 Follower besitzen. Köln kann da mit knapp 20.000 Followern nicht mithalten.

Mitglieder: In diesem Punkt trennen die beiden Vereine Welten. Während knapp 700 Menschen Mitglied bei der Viktoria sind, besitzen die Löwen ihrerseits mehr als 23.000 Mitglieder.

Marktwert: Gerade einmal 50.000 Euro trennen die beiden Teams in Sachen Marktwert. Ein Indiz dafür, dass die Viktoria viel Qualität in ihren Reihen hat. Während der Löwen-Kader zusammengerechnet 6,65 Millionen Euro wert ist, besitzt Köln einen Marktwert von 6,60 Millionen Euro. Der teuerste Spieler auf dem Rasen trägt ein rotes Trikot. Der langjährige Bundesliga-Spieler und Viktoria-Kapitän Marcel Risse besitzt einen Marktwert von 450.000 Euro. Bei den Löwen sind Martin Kobylanski (28) sowie der verletzte Angreifer Marcel Bär mit jeweils 400.000 Euro die wertvollsten Spieler.

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