Babak Rafati: 1860 wird in Meppen zweimal benachteiligt

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Die 1:2-Niederlage der Löwen in Meppen war schmerzhaft – und sie ist nicht leichter zu verdauen nach der liga3-online.de-Analyse des ehemaligen Fifa-Schiedsrichter Babak Rafati. Er sagt: Den Löwen hätte beim Stande von 0:0 ein Elfmeter zugesprochen werden müssen – und Meppens Torschütze Marek Janssen hätte mit Gelb-Rot vom Platz fliegen müssen. Wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, hätte der leitende Schiedsrichter Marc-Philip Eckermann richtig hingesehen…

Szene 1: Bei einem Freistoß geht Marcel Bär im Strafraum gegen Max Dombrowka (Meppen) zu Fall. Der Schiedsrichter lässt weiterspielen. Rafati klärt auf: “Nach einem Freistoß wird der Ball lang in den Strafraum geflankt. Dabei haben sich im Zentrum wie üblich einige Spielerpärchen gebildet. Beim Zweikampf zwischen Dombrowka und Bär hält der Verteidiger den Angreifer lange und klar fest, reißt ihn zu Boden und verhindert damit, dass dieser an den Ball kommen kann. Bär versucht sogar sportlich, bei diesem Festhalten weiterzulaufen, an den Ball zu kommen und eben nicht zu schinden. Allerdings ist der Griff des Verteidigers so fest, dass das Festhalten schlussendlich ursächlich für das Zufallkommen ist. Eine Fehlentscheidung, weiterspielen zu lassen und den fälligen Elfmeter nicht zu geben.

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Szene 2: Der bereits gelb-verwarnte Marek Janssen foult Tim Rieder (1860), kommt aber mit einer Ermahnung davon. Dazu Rafati: Erste gelbe Karte: Jansen läuft hinter seinem Gegenspieler her, und als der Angreifer ein paar Meter vor dem gegnerischen Strafraum zum Schuss ausholt und mit dem Bein nach hinten schwenkt, trifft Jansen ihm am Fuß, wenn auch unbeabsichtigt. Durch den Ausfallschritt von Jansen nach vorne, der sicherlich den Ball noch erreichen will, aber eben auch in Kauf nimmt den Gegenspieler dabei zu treffen, liegt ein Foulspiel vor, das rücksichtslos ist, sodass obendrein zur Freistoßentscheidung die gelbe Karte eine richtige Entscheidung ist. Bei der anschließenden Aktion springt Jansen an der Seitenlinie unkontrolliert, wenn auch ohne große Dynamik, zwar zum Ball, trifft dabei aber nur Rieder mit der offenen Sohle am Schienbein. Das ist ebenso ein rücksichtsloser Einsatz, sodass es hierfür die gelbe Karte geben muss. Somit hätte es für dieses Foulspiel in der Summe (bereits gelb-verwarnt) die gelb-rote Karte geben müssen. Eine Fehlentscheidung, beide Augen zuzudrücken und die fällige Ampelkarte nicht auszusprechen.”

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