Einige Wochen liegt der große Löwen-Abend – organisiert von db24 & Radi´s Erben – im Sendlinger Tor nun bereits zurück…
Die Veranstaltung ist zweifelsohne als großer Erfolg zu verbuchen, zahlreiche Fans hingen gebannt an den Lippen großer Persönlichkeiten, die den TSV 1860 zu seinem Glanz verholfen haben, von dem Sechzig in den vergangenen Jahren mehr und mehr verloren hat.
Vor über 300 Zuschauern im Filmtheater am Sendlinger Tor führte Moderator Tobias Fischbeck mit zahlreichen klangvollen Namen Gespräche über den unbefriedigenden Ist-Zustand der Löwen und diskutierte über mögliche Lösungsansätze. Wir fassen für Euch in einer mehrteiligen Serie die wichtigsten Aussagen des Abends zusammen. Als nächstes ist Torwart-Legende Petar Radenkovic (88) an der Reihe. Der Meisterspieler von 1966 sprach unter anderem über…
…das Geheimnis seines hohen Alters: “Ich habe mich oft gefragt, wie ich dieses Alter erreichen konnte. Wahrscheinlich liegt es auch daran, dass ich nach meiner Karriere kein anderes Amt im Fußball übernommen habe. Wenn ich verfolge, was die heutigen und früheren Trainer alles miterlebt haben müssen, dann ist mein Alter sicherlich auch im Zusammenhang damit, dass ich von diesem unglaublichen Stress im Fußball weg bin.”
..die Entwicklung des TSV 1860 im Verlauf der Zeit: “Es ist fast 60 Jahre her, dass wir unsere große Erfolge feiern durften. Wir haben sehr oft versucht, die Ursache für das Debakel unseres Vereins zu finden. Ich möchte nicht sagen, dass die kompletten 60 Jahre schlecht waren. Wir hatten eine Periode gehabt, als wir in der Bundesliga sehr erfolgreich waren – mit unserem Trainer Werner Lorant. Aber wenn ich jetzt nachdenke, wie viele Präsidenten zurückgetreten sind, wie viele unbekannte Trainer unseren Verein trainiert haben, wie viele Spieler gekauft und verkauft wurden. Dass so etwas in Deutschland passiert, ist für mich unvorstellbar. Wenn wir versuchen, die Gründe für dieses Desaster zu erläutern, müssen wir uns monatelang zusammensetzen.”
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…seine Sicht, was den TSV 1860 ausmacht: “Unser größtes Kapital bei 1860 sind die Fans. Sie sind unverwüstlich, haben so viel gelitten durch die Niederlagen. Ich war oft im Stadion. Es war traurig, dass so viele Zuschauer in Scharen da waren und traurig nach Hause gegangen sind.”
…die unterschiedliche Entwicklung von Blau und Rot: “Als wir unsere Erfolge hatten, haben wir Bayern München hinter uns gelassen. In dieser Zeit haben wir einen Meisterschaftsstern errungen. Unser Konkurrent, Bayern München, hat mittlerweile 33-mal die Meisterschaft gewonnen. Das zeigt sehr deutlich, wie unterschiedlich die beiden Vereine in der Führung aufgestellt waren. Auf der einen Seite Uli Hoeneß, Franz Beckenbauer und viele weitere Weltmeister. Dem Gegenüber stehen wir. Nach unserem Abstieg aus der Ersten Liga hat nicht ein einziger Spieler die Chance bekommen, im Verein etwas zu bewirken – außer Fredi Heiß, der im Vorstand vertreten war. Ein typisches Beispiel war unser verstorbener Kamerad Peter Grosser. Er war nach der Karriere als erfolgreicher Trainer in Unterhaching tätig. Dass aus unserer Führungsebene mit diesem Mann niemand ein Gespräch über ein mögliches Engagement im Verein geführt hat, ist unglaublich.”