Die blaue Notenparade: Nur fünf Dreier beim 1:2 in Duisburg

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Es wird immer düsterer um Münchens große Liebe: Nach dem 1:2 in Duisburg ist 1860 auf Platz 17 abgerutscht. Dabei zeigten Adlung & Co. lange Zeit eine passable Leistung – bis das Schiedsrichtergespann dem MSV in der 73. Minute ein irreguläres Tor schenkte. Die Löwen in der Einzelkritik:

Stefan Ortega (Note 3): Eine bittere Partie für den Löwen-Keeper: Wurde in der ersten Halbzeit nicht geprüft, dann klärte er Brökers Kopfball, der zunächst an den Innenpfosten prallte, auf der Linie – der Schiedsrichter entschied aber auf Tor für Duisburg. In der 85. Minute lief er als einziger Löwe dem einschussbereiten Obinna entgegen, konnte ihn aber nicht am 2:1-Siegtreffer der Duisburger hindern.

Milos Degenek (Note 3): Ersetzte den gelbgesperrten Gary Kagelmacher und machte seine Sache gut. Bissige Zweikampfführung, dazu bereitete er Liendls 1:0 vor. Seine erste gelbe Karte war vertretbar. Als Duisburgs Holland in der 80. Minute auf Degenek auflief, hätte der Schiedsrichter aber niemals die gelb-rote Karte für den australischen U23-Nationalspieler zücken dürfen.

Jan Mauersberger (Note 4): Sein souveräner Auftritt wurde von der konfusen Schlussphase der Löwen überschattet, als auch der Neuzugang aus Karlsruhe nicht auf der Höhe war. Man merkt Mauersberger jedoch an, dass er den Abstiegskampf voll angenommen hat und in jedem Zweikampf alles gibt.

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Kai Bülow (Note 4): Rückte für Kapitän Christopher Schindler (Übelkeit) in die Innenverteidigung. Bildete mit Mauersberger lange Zeit einen soliden Abwehrriegel – bis die 73. Minute kam: Flanke Bohl, Bülow steht schlecht, der frisch eingewechselte Bröker erzielt den Ausgleich. Danach wirkte der 28-Jährige wie die gesamte Löwen-Defensive orientierungslos.

Jannik Bandowski (Note 4): Lange Zeit ein starkes Comeback des Linksverteidigers, beim 2:1 stand er aber schlecht im Raum, Feltscher enteilte in seinem Rücken. Trotzdem: Bandowski ist ein Gewinn für die Löwen, auch wenn man ihm die lange Verletzungspause anmerkt. Vor allem im Spiel nach vorne hat der 22-Jährige viel mehr anzubieten, wenn er im Vollbesitz seiner Kräfte ist.

Romuald Lacazette (Note 3): Behauptete viele Bälle und kam endlich auch mal selbst zum Abschluss, sein Schuss in der 21. Minute ging aber weit am Tor vorbei. Am Ende schlichen sich auch bei ihm viele Ungenauigkeiten ein, er war dennoch der beste im Löwenmittelfeld.

Daniel Adlung (Note 4): Vertrat Schindler bei seinem ersten Startelfeinsatz seit zwei Monaten als Kapitän. Konnte dem Offensivspiel keine Impulse verleihen, ließ Onuegbu kurz vor der Halbzeit viel zu einfach passieren und hatte Glück, dass der MSV-Stürmer ins Stolpern geriet. In der letzten Minute hatte er die Chance auf den Ausgleich, sein Schuss strich jedoch knapp am rechten Pfosten vorbei.

Valdet Rama (Note 3): War ein belebendes Element. Sorgte anfangs für frischen Wind, konnte sich mit seinen energischen Dribblings immer wieder Raum verschaffen. Seine Schüsse waren aber zu unpräzise. Wurde mit Schmerzen in der Schlussphase dann ausgewechselt.

Michael Liendl (Note 3): In Halbzeit eins der schwächste Löwe, dann kam die 64. Minute: Aus 25 Metern knallte er den Ball ansatzlos in den Winkel und sorgte für die enorm wichtige Führung. Danach gelang ihm auch spielerisch mehr, was sein feines Zusammenspiel mit Adlung kurz darauf zeigte.

Daylon Claasen (Note 5): War überall anzutreffen, strahlte aber zu keinem Zeitpunkt Torgefahr aus. Der Südafrikaner war in seinen Aktionen nicht zwingend genug. Vor dem Sechzehner kombiniert er gefällig mit seinen Mitspielern, aber sobald das Tor in Sichtweite ist, wirkt der flinke Außenspieler wie versteinert. Spielte nach Degeneks roter Karte als Rechtsverteidiger.

Sascha Mölders (Note 4): Hing komplett in der Luft, bekam keine brauchbaren Bälle von seinen Mitspielern. Rieb sich trotzdem auf und holte ein paar Freistöße raus, einen brauchbaren Abschluss bekam er aber nicht zustande. Die Leihgabe aus Augsburg kann einem leidtun.

Levent Aycicek (Note 4): Die Leistungskurve beim 22-Jährigen zeigt deutlich nach unten, Benno Möhlmanns Entscheidung, ihn zunächst auf die Bank zu setzen, war nachvollziehbar. Wurde in der 71. Minute für Rama eingewechselt, offensiv konnte er nichts bewegen, defensiv war er beim 2:1 viel zu passiv.

Rubin Okotie (Note 4): Der Österreicher schmorte wie zuletzt gegen Fürth zunächst auf der Bank. In der 75. Minute kam er für Mölders in die Partie und wurde nicht mehr auffällig.

Maxi Beister: Kam zu spät für eine Bewertung.

Benno Möhlmann (Note 4): Das Glück scheint ihn verlassen zu haben. Es brodelt in der Basis, viele Löwenfans wünschen sich für die letzten vier Spiele einen Trainerwechsel – doch die Niederlage ist in erster Linie nicht an Möhlmann festzumachen. Seine personellen Entscheidungen ergaben Sinn: Milos Degenek machte ein ordentliches Spiel, Jannik Bandowski überzeugte bei seinem Comeback, auch Valdet Rama war eine Belebung für die Offensive. Dennoch: Überraschende taktische Kniffe hat der Löwencoach bislang noch nicht präsentieren können.

1860 verliert 1:2 in Duisburg – wie haben Sie die Löwen-Profis gesehen?

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