U21: Bierofka will Talente zu Profis machen
-VON MICHAEL SAILER
Wenn man Daniel Bierofka vor Saisonstart zugerufen hätte, dass er mit seiner unerfahrenen U21 (Altersschnitt 20,5 Jahre) nach fünf Spieltagen in der Regionalliga Bayern Platz zwei belegt, hätte der Ex-Nationalspieler das mit einem breiten Grinsen im Gesicht sofort unterschrieben. “Das ist schon überraschend”, sagt Bierofka, der trotz des tollen Starts weiterhin davon ausgeht, dass seine junge Mannschaft, die zum Großteil aus der letztjährigen U19 besteht, weiterhin “großen Schwankungen” im Herrenbereich ausgesetzt sein wird. Die Saisonziele werden trotz des Giesinger Hochs nicht korrigiert.
Viel wichtiger als irgendeine Platzierung ist für das Löwen-Urgestein, das im Mai noch die Zweitliga-Profis vor dem Absturz in die Drittklassigkeit gerettet hatte, sowieso das Heranführen von jungen Talenten an die Profi-Mannschaft. Das ist sein spezieller Auftrag, dafür hat ihn der Verein bis 2019 vertraglich an sich gebunden. Besonders interessant ist Christoph Daferner. Der Ex-Augsburger, der eigentlich noch für die U19 spielen dürfte, gilt als große Sturm-Hoffnung an der Grünwalder Straße. Bierofka weiß um die Qualitäten seiner Talente: „Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, dass wir unseren talentierten Nachwuchs fordern und fördern. Nichts anderes tun wir.“ Das Projekt funktioniert – auch ohne Neuzugänge von außen. Lediglich der zuletzt vereinslose Nono Kossou, der bereits von 2003 bis 2014 für die Löwen kickte, wurde als Vorbild für die 1860-Amateure reaktiviert.