Glöckner: „Offensiv müssen wir das ein oder andere besser machen“

6 Minute(n) Lesezeit
Will das Offensivspiel weiter verbessern: Patrick Glöckner. Foto: REVIERFOTO

Die Löwen sind mit einem guten Auftritt in Essen (1:1) in die achte Drittliga-Saison gestartet – und natürlich: Es gibt in allen Bereichen noch Luft nach oben. Aber das ist angesichts der großen Kaderwechsels in der Sommerpause auch normal. Alles muss sich erst ein wenig einspielen. Aber: Der TSV 1860 ist auf dem richtigen Weg. db24 sprach am Montag mit Trainer Patrick Glöckner über:

die Leistung in Essen: „Man hat schon gesehen, dass wir auf einem hohen Niveau mit einer hohen Leidenschaft gespielt und unglaubliche viele Zweikämpfe gewonnen haben. Wir haben gut dagegen gehalten, auch nach Auswertung der Laufdaten sind wir in allen Bereichen über den Benchmark gekommen. Wir haben nicht die Daten der Vorsaison, sondern die von unserem Testsieg in Regensburg genommen – und da waren wir deutlich drüber in allen läuferischen Belangen und zweikampftechnischen Werten. Deswegen: Alles was wir reingeworfen haben, damit war ich zufrieden. Und eines darf man nicht vergessen: Essen legt mit absoluten Topspielern nach: Dominik Martinovic, Lucas Brumme und Marvin Obuz nach – das sind Top-Top-Top-Spieler in der Dritten Liga. Das sind keine Micky Mäuse. Das ist genau das Thema. Dann kommt halt mal ein Ball von links oder rechts rein. Essen ist für mich ein Aufstiegsfavorit, das habe ich aber schon vor diesem Spiel gewusst. Auch vom Budget, von der Struktur – von allem. Warum werden wir da als Aufstiegsfavorit gehandelt? Das verstehe ich nicht! Und wir spielen auswärts. An der Hafenstraße werden nicht viele Mannschaften gewinnen.“

die Kritikpunkte: „Offensiv haben wir noch das ein oder andere Thema, was wir definitiv besser machen müssen. Da haben wir mit der Mannschaft auch nochmal gut in der Nachanalyse zusammengearbeitet. Wir haben in der Abstimmung noch die ein oder andere Problematik, wenn wir zwischen den Ebenen spielen. Da wollen wir dann schon ein bisschen offensiver denken und brauchen die ein oder andere Passoption mehr, die wir anbieten müssen. Wir müssen auch von der Entscheidungsfindung klarer sein. Wir haben gerade über die linke Seite zu viele Bälle einfach nach vorne reingechipt. Das war zu einfach für den Gegner. Normalerweise sind wir offensiv deutlich stärker. “

die Einstellung des frühen 0:1-Gegentreffers: „Was dem Gegner in die Karten gespielt hat, war das frühe Gegentor. Dann wird’s an der Hafenstraße einfach ungemütlich. Die Rückraumordnung hat beim 0:1 nicht gepasst. Wir hatten zwei Spieler, die den Raum schützen. Aber wir sagen immer: Im Sechzehner am Mann bleiben. Das war die Konsequenz, dass die Flanke reingeflogen ist. Das Tor hat Essen in die Karten gespielt.“

die Attacke von Essens Tobias Kraulich an Kevin Volland, der weiterspielt anstatt den Platzverweis zu provozieren: „Das war im Nachgang eine klare gelbe Karte. Du kannst den Vorteil laufen lassen. Nach grobem Foulspiel ist die gelbe Karte auch nach Vorteil zwingend – und in diesem Fall wäre es die zweite gewesen: Platzverweis! Ich kenne die Regel nur so! Auf der einen Seite fand ich es gut von Kevin, dass er den Weg zum Tor weiter gesucht hat, auf der anderen Seite hat er vermutlich im Kopf gehabt, dass die gelbe Karte nach der Aktion nachgereicht wird und deswegen seinen Vorteil erst einmal nutzt.“

mögliche Wechsel für die Startelf gegen Osnabrück: „Wir kucken uns erst einmal die Trainingswoche an: Wir haben noch einige Trainingstage, noch einige Sitzungen. Osnabrück wird ein komplett anderes Spiel, vielleicht brauchen wir hier den ein oder anderen Input. Wir wollen jetzt schauen, dass wir offensiv noch effektiver werden. Die Bank wird definitiv anders aussehen als in Essen…“

das Ausgleichstor von Florian Niederlechner: „Er hat die Situation super antizipiert, super Laufweg und dann hat er den Ball mit Gefühl auch noch über den Torwart gelupft. Das war eine richtig gute Situation. Flo kann das Spiel sehr, sehr gut lesen. Er arbeitet unglaublich mit dem Körper. Er ist immer unspielbar mit dem Rücken zum Gegner. Er gibt uns Variationen, die wir für unser Spiel benötigen.“

das Niveau der Dritten Liga: „Ich habe mir Osnabrück gegen Aachen und Duisburg gegen Stuttgart II angesehen. Osnabrück hat eine neue Mannschaft und muss sich auch erst finden: Sie haben aber gut dagegen gehalten, aber selbst auch kaum Chancen kreiert. Aber ich denke schon, dass Spieler wie beispielsweise Pröger, der dieses Mal nur von der Bank gekommen ist, dem Spiel einen guten Stempel in der Liga aufdrücken können. Osnabrück ist ein schwer zu bespielender Gegner. Der VfL ist sehr mentalitätsbewusst, der ein paar gute Kicker in seinen Reihen hat. Insgesamt hat man am ersten Spieltag durch die Bank gesehen, dass es viele Unentschieden gab, sieben Stück in der Zahl. Das zeigt auch, alles ist ein bisschen eine Wundertüte.“

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Ever60

10 Stunden Anreise mit dem Bus. Da nimmt man der Mannschaft ein stückweit Kraft und Konstitution, die gegen einen solchen Topgegner voll benötigt wird. Und auch die nächtliche Rückfahrt von 9 Stunden geht weg von der Erholungsphase.
Man muss nicht überall an den Etat denken. Sponsoren (wenn man mehr gewänne ?) könnten hier mal über die Kostenübernahme von Flugtickets nachdenken.

Heidelöwe

Was mir seid Jahren auffällt, ist eine eklatante Kopfballschwäche bei den Löwen.
Im Rückwärtsgang stehen sie oft falsch, springen am Ball vorbei, oder werden einfach weggecheckt.
Ich habe das bisher mit körperlicher Unterlegenheit erklärt, aber jetzt sind doch einige Kanten in der Mannschaft.
Gibt es am Trainingsgelände kein Kopfballpendel mehr?
Dann würde vielleicht bei den Standarts auch etwas mehr herausspringen.
Die Quote bei Eckbällen und langen Einwerfen geht doch gegen Null.

StephanTSV1860

Für mich alles genau richtig was Glöckner da sagt , passt absolut so zusammen..

Letzte Aktualisierung 3 Stunden zuvor by StephanTSV1860
Donaublauer

Spitzenanalyse von PG !

Bei den diversen hier geäußerten Ansichten, das Eröffnungsspiel sei ein Rückschritt zur Vorbereitungsperformance gewesen, gehe ich nicht mit. Hier vergisst man m.A. , dass es ein Riesenunterschied ist, ob ich vor ein paar Tausend Zuschauern in der Prärie gegen unterklassige Teams performe (oder auf noch nicht eingespielte Konkurrenten wie Jahn R. treffe), oder vor einem Millionenpublikum an der Hafenstraße und den TV Geräten die Saisoneröffnung einleite !

Dass RWE da vor heimischen Publikum in der Bringschuld war und der Löwe nicht mit Hurrafussball ins Messer laufen wollte, ist für mich absolut nachvollziehbar.
Vor Spielbeginn hofft man ja auf Sieg, aber da hätte ich bei einem Mitbewerber um die Zweitligakrone auch ein Remis sofort unterschrieben.
Denn dort kannst du eventuell auch richtig ablosen – Safis Konter lässt grüßen.
Ich möchte nicht wissen, was im medialen Umfeld und bei den Fans bei einer glatten Niederlage abgegangen wäre…

Jedenfalls ist man jetzt – nach einem schweren Auswärtsspiel – bei den Leuten dabei.
In München wird für den erklärten Meisterschaftsfavoriten die Latte ebenfalls hoch hängen !
Auch hier erwarte ich keine spielerische Eleganz, sondern einen harten Arbeitskampf.

Letzte Aktualisierung 2 Stunden zuvor by Donaublauer
Beckenschlauer60

Gut daß man an den richtigen Punkten offenbar arbeitet und fokussiert ist.
Denke daß Kozuki gg Osnabrück im Kader ist, ev. auch Schröter.
Bei den ein oder anderen Einwechsler könnte ein klärendes Gespräch motivieren.

Gegen Osnabrück müssen wir sehr gutes Tempo vorlegen, schneller und präziser spielen und aggressiv in den Zweikämpfen gehen dann sollte der 3er gebucht werden.
Übrigends Kevin mehr suchen ! und wenns nicht geht nicht gleich hoch und weit.
Abschlussquote deutlich verbessern, Schüße aus der 2ten Reihe sind erlaubt.

Freue mich auf den ersten Heimauftritt und erwarte eine Steigerung zum Essen-Spiel.

Letzte Aktualisierung 3 Stunden zuvor by Beckenschlauer60
Paulus

JA

Dancing in Menzing

Duisburg gegen Ulm hat er allerdings exklusiv gesehen.

KarlHermannBehrens

Schon ein Unterschied zwischen den Analysne von A.G und P.G.. Wenn dann die Umsetzung funktioniert, wird es eine gute Saison.

Uraltlöwe1951

Guten Morgen Löwen und Löwinnen, PG schätze ich sehr. Aber gemessen an den Vorbereitungsspielen ist die Mannschaft in diesem Spiel teilweise wieder in alte Tugenden verfallen. Es dauert n. m. A. einfach zu lange, bis wir hinten umschalten auf Angriff. Wenn wir schon ausschließlich ansonsten ballsichere und selbstbewusste Abwehrspieler haben, was ja schon ein absolutes Plus darstellt und man auch sieht, muss ein schnellerer Umschaltmoment kommen.
Und genau das ist das offensichtliche Manko bei uns: Egal wer von uns vorne spielt, es sind die „ärmsten Schw….!“ , weil sie geradezu in der Luft hängen. Und dabei versuchten FN, KV wie auch SH sich teilweise selbst die Bälle zu erobern, um überhaupt in Ballbesitz zu kommen. Das muss man als Trainer sehen. Und das ist genau der Wermutstropfen, der geändert werden muss. Kann natürlich auch an der absoluten Klasse der gegnerischen Mannschaft gelegen haben, die durch ein kluges Stellungsspiel so manch schnellen Pass in die Tiefe verhindert hat. Aber egal, die Gegner werden nicht leichter, sondern die Erwartungshaltung an unsere Mannschaft lediglich höher! Schönen Tag noch allen hier!

blueflames

Wenn wir die Lockerheit wie gegen Regensburg an den Tag legen wäre viel gewonnen. Wir haben oft zu lange den Ball hinten hin und her geschoben. Hier einfach ohne Angst auch mal mehr riskieren. Wir sind alle ziemlich Ballsicher da darf man sich schon trauen.

58erLoewe

Die vielen „Sicherheitspässe“ in der Defensive haben Glöckner offensichtlich auch nicht gefallen. Gut so. Wir brauchen deutlich mehr Geschwindigkeit im Spiel nach vorne.

Dass die Mannschaft fit ist, hat man gesehen. Das war letzte Saison unter Giannikis noch ganz anders.

Wird scho. Am Samstag gegen Osnabrück ist schon viel Druck auf dem Kessel. Tippe auf einen knappen Heimsieg.

jensen1860

Bleibt locker, es war jetzt 1 Spiel, bei einem eckligen Gegner!
Wird schon!

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