Zu seiner aktiven Zeit machte sich Oliver Kreuzer als rabiater Manndecker einen Namen. Jetzt zeigt er auch als 1860-Sportchef Profil. Am Samstagmittag kündigte der 50-Jährige einen Einspruch gegen die Wertung der unglücklichen 1:2-Pleite in Duisburg an. Der TSV bereitet derzeit seinen Protest schriftlich vor. Grund: Der Ausgleichstreffer von Thomas Bröker sei laut Kreuzer “zu 99,9 Prozent irregulär” gewesen. “Schiris werden angewiesen nach bestem Wissen und Gewissen zu entscheiden und nicht auf Verdacht. Das war gestern nicht der Fall”, polterte der ehemalige Bayern-Profi: “Weder Schiedsrichter noch Linienrichter konnten das in dieser Situation und aus diesem Winkel richtig sehen.”
Und nicht nur das Phantomtor beschäftigt Kreuzer, sondern auch die fragwürdige Schiedsrichter-Einteilung für dieses brisante Abstiegs-Finale. Der DFB schickte mit mit dem 28-jährigen Thorben Siewer nicht nur ein absolutes Greenhorn (erst sieben Zweitligaspiele!) nach Duisburg, sondern mit dessen Hagener Assistenten Fabian Maibaum auch noch einen gleichaltrigen Unparteiischen, der nur 47 Kilometer Luftlinie von Duisburg seinen Wohnsitz hat. Auch der in Drolshagen lebende Siewer wohnt nur 84 Kilometer Luftlinie von Duisburg entfernt. Kreuzer empört: “Einen wenig erfahrenen Zweitliga-Schiedsrichter für ein Abstiegsendspiel und einen Linienrichter aus der Nähe des Gastvereins zu wählen, halte ich schon für speziell.” Ein berechtigter Einwand, der erhebliche Zweifel aufkommen lässt. Der DFB macht sich mit dieser Schiedsrichter-Ansetzung angreifbar.
Zum Vergleich: Der 2:0-Sieg des FC St. Pauli über Bochum wurde am Samstag beispielsweise vom ehemaligen FIFA-Schiedsrichter Florian Meyer (47) geleitet – ein Spiel, in dem es weder um Auf- noch Abstieg ging. Warum hatte der DFB die Schiedsrichter aus Duisburg und Hamburg nicht einfach getauscht?
dieblaue24 meint: Auch wenn die Löwen vor dem DFB-Sportgericht wohl wenig Aussichten auf Erfolg haben, ist diese Diskussion wichtig, um die Sinne zu schärfen.
[REPLACE_GALLERY_290]