“Die ersten 20 Minuten waren scheiße, da brauchen wir nichts gutreden. Da haben wir versagt!” Verteidiger Niklas Lang nahm gegenüber dem klubeigenen “Löwen-TV” nach der Partie gegen Borussia Dortmund II (1:4) am Sonntagnachmittag kein Blatt vor den Mund.
Und der 20-Jährige Verteidiger hatte mit seinen deutlichen Worten absolut Recht. 1860 präsentierte sich in der Anfangsphase gegen die vor dem Spiel auf einem Abtsiegsplatz stehende BVB-Reserve vogelwild. Nach 17 Minuten lag Sechzig mit 0:3 hinten – und das hochverdient. Sekunden vor dem dritten Gegentreffer hatten Marco Hiller und Yannick Deichmann mit vereinten Kräften bereits den Einschlag verhindert, die folgende Ecke bekam der Löwe dann nicht mehr verteidigt.
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Als die ersten Zuschauer nach rund 20 Minuten das Grünwalder Stadion bereits wieder verließen, stellten sich nicht wenige Fans die Frage, wann 1860 das letzte Mal so früh in einer Partie derart hoch zurücklag. Nun, für einen 0:3-Rückstand nach 17 Minuten muss man gar nicht so weit in die Vergangenheit blicken. In der vergangenen Saison lag der Löwe am 4. Dezember 2021 gegen Magdeburg ebenfalls mit 0:3 hinten – am Ende stand ein 2:5-Klatsche. Mit Konsequenzen: Zwei Tage nach der Partie trennte sich der Klub von Kapitän und Publikumsliebling Sascha Mölders.
Noch früher mit 0:3 zurück als gegen Magdeburg und Dortmund II lag 1860 zuletzt vor achteinhalb Jahren. Am 19. Oktober 2014 gastierte Sechzig in der Zweiten Liga bei Erzgebirge Aue. Das Abstiegskampf-Duell war für das Team von Löwen-Coach Markus von Ahlen schnell verloren. Als Romario Kortzorg die Veilchen mit 3:0 in Führung schoss, lief gerade einmal die 15. Minute. Am Ende stand eine 1:4-Niederlage für 1860.
Der Blick in die Geschichtsbücher zeigt: Die Anfangsphase der Sechzger gegen Dortmund II war nicht nur schwach – sie war historisch schlecht. Das muss aufgearbeitet werden!