Er kam, sah und traf – Erik Tallig gehörte zu den wenigen positiven Erscheinungen beim TSV 1860 an diesem so bitteren Sonntagnachmittag in Oldenburg…
Der 23-Jährige ersetzte nach 51 Minuten den gelb-rot gefährdeten Tim Rieder. Es war Talligs erster Einsatz im Jahr 2023. In Mannheim (1:3) fehlte Tallig krankheitsbedingt, gegen Zwickau (3:1) und Dresden (1:2) wurde der Linksfuß vom mittlerweile entlassenen Michael Köllner gar nicht erst in den Kader berufen. Nur sieben Minuten nach seiner Hereinnahme zeigte Tallig, wieso er für den Löwen wertvoll sein kann. Von rechts zog er in die Mitte und schlenzte den Ball herrlich in den langen Winkel.
Ein Treffer, der ihm Aufwind geben wird: “Ich bin glücklich über mein Tor, das ist natürlich ein Erfolgserlebnis für mich. Ich habe viel an meinem Abschluss gearbeitet, jetzt hat es endlich mal wieder geklappt.” Es war Talligs erster Saisontreffer. Für einen Spieler mit seiner Abschlussqualität viel zu wenig.
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Talligs Freude über seinen Treffer wurde jedoch durch die unfassbare Schlussphase – 1860 verspielte ab der 90. Minute eine 2:0-Führung – in Oldenburg getrübt. “Nach dem 2:0 bin ich fest davon ausgegangen, dass wir den Sieg holen. Umso bitterer, dass wir in der letzten Minute so ein Scheiß-Gegentor bekommen.”
Wie erklärt es sich der Ex-Chemnitzer, dass Sechzig den sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gegeben hat? “Wir haben aktuell echt viel Scheiße am Fuß, das passt zu unserer Situation.” Tallig gibt sich im Hinblick auf die kommenden Wochen realistisch, aber auch kämpferisch: “Wir müssen uns wieder aufraffen, weiter arbeiten. Noch können wir viele Punkte holen, aber wir müssen jetzt anfangen zu siegen!”
Eines ist klar: Tallig hat seine Bewerbung für einen Startelfeinsatz in Meppen (Samstag, 14 Uhr, db24-Ticker) abgegeben. Da seine Kollegen im zentralen Mittelfeld alles andere als überzeugen konnten, ist es gut möglich, dass Gorenzel auf die Dienste des Linksfußes setzen wird.