Könige der Schlussviertelstunde, schwach nach dem Seitenwechsel: So schneidet 1860 in den jeweiligen Spielphasen ab

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In der Schlussphase noch einmal zuschlagen, den Lucky Punch setzen. Eine Kunst, die jahrelang eher dem roten Stadtrivalen der Löwen gelang. Diese Saison aber hat auch 1860 bewiesen, dass die Partie in der heißen Phase durchaus in Richtung der Sechzger kippen kann.

Ob in Verl – 1:0-Siegtreffer durch Meris Skenderovic in der 91. Minute -, in Köln – 1:1-Ausgleich durch Jesper Verlaat in der 86. Minute – oder in Osnabrück – entscheidendes 2:0 durch Skenderovic in der 82. Minute: Die Zeiten, in denen sich die Löwen in den Schlussminuten noch die Butter vom Brot nehmen ließen, sind vorbei.

Im Gegenteil: Kein anderes Team in der Dritten Liga war ab der 76. Minute erfolgreicher. Ganze zwölf Treffer gelang 1860 in der Schluss-Viertelstunde. Würde nur dieser Abschnitt in die Endabrechnung zählen, stünde Sechzig mit 32 Zählern ganz oben in der Tabelle. Zum Vergleich: In der Vorsaison landete der Löwe in diesem Ranking auf Rang 14 im Klassement. Die zwei Hauptgründe für diesen Aufschwung: 1860 kann in dieser Saison auf eine größere Kaderbreite zurückgreifen, in den Schlussminuten entscheidend von der Bank aus nachlegen. Zudem wirken die Schützlinge von Trainer Michael Köllner seit der Verpflichtung von Athletiktrainer Jörg Mikoleit im Sommer fitter, spritziger.

“Ein Spiel dauert 90 Minuten.” Den legendärem Satz von Sepp Herberger – Weltmeistertrainer 1954 – jedoch müssen sich die Löwen schmerzvoll in Erinnerung rufen. Im Gesamtklassement steht 1860 nunmal lediglich auf Rang sechs. Warum wir deutlich, wenn man auf die auf die verbleibenden Spielphasen, abgesehen von der Schlussviertelstunde, blickt. Da ist Sechzig nämlich alles andere als eine Spitzenmannschaft. Weder in den ersten 15 Minuten – Platz sieben – noch zwischen der 16. bis zur 30. Minute – Rang 15 – oder in den 15 Minuten vor der Pause – Position acht – findet man sich in der Nähe der Aufstiegsränge wieder.

Auch nach dem Seitenwechsel sind es nicht wirklich besser aus. Nicht zwischen der 46. und 60. Minute – Platz 15 – und auch nicht in den 15 Zeigerumdrehungen zwischen der 61. und 75. Minute – Rang elf. Erst in den Minuten vor dem Ende beweist der Löwe, dass er in der Dritten Liga zu den absoluten Spitzen-Teams gehört. Um am Ende aber den ersehnten Aufstieg feiern zu können, werden die starken Finish-Qualitäten alleine nicht ausreichen.

Die einzelnen Spielphasen im Überblick

Spielphase Liga-Position 1860 (Punkte) Liga-Topteam (Punkte)
Komplette Spieldauer 6. (30) SV Elversberg (41)
Erste Halbzeit 6. (24) SV Elversberg (41)
Zweite Halbzeit 3. (30) Dynamo Dresden (34)
1. bis 15. Minute 7. (22) SV Elversberg (33)
16. bis 30. Minute 15. (17) SV Elversberg (31)
31. Minute bis Halbzeit 8. (21) Wehen Wiesbaden (31)
46. bis 60. Minute 15. (18) 1. FC Saarbrücken (26)
61. bis 75. Minute 11. (19) SC Freiburg II (28)
76. Minute bis Abpfiff 1. (32) TSV 1860 (32)

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