Eine Woche lang schuftet der TSV 1860 vom 3. bis zum 10. Januar in der Sonne von Belek (Türkei) für eine erfolgreiche Restsaison, an deren Ende der Aufstieg in die Zweite Bundesliga stehen soll…
Wenn die Löwen am kommenden Dienstag um 19 Uhr abends im Fünf-Sterne-Hotel “Regnum Carya” ankommen, geht ein anstrengender Reisetag für Verlaat, Deichmann und Co. zu Ende. Dennoch gibt es ein Abendprogramm für die Spieler. “Wir machen schon noch etwas am Abend, um die Muskeln zu aktivieren. Am Mittwoch wollen wir ja mit frischen Beinen in die zwei Einheiten gehen”, erklärt Löwen-Coach Michael Köllner.
Häufig trainiert 1860 in Belek zweimal am Tag, zusätzlich stehen Einheiten im Kraftraum auf dem Programm. Das Credo ist klar: Hart arbeiten, um am Ende der Saison die Lorbeeren dafür zu ernten. Köllner hat sich für die Woche in der Türkei mehrere Schwerpunkte in den Kopf gesetzt.
Zum einen möchte der Coach seine Spieler nochmals in Aktion sehen, der Löwe tritt am 8. Januar um 14 Uhr gegen den 1. FC Kaiserslautern und um 17 Uhr gegen den rumänischen Erstligisten UTA Arad an. “Wir müssen schauen, dass jeder Spieler nochmal 90 Minuten Matchpraxis sammelt, bevor es in der Liga weitergeht”, erklärt Köllner den Doppel-Spieltag. Gegen den deutschen Zweitligisten läuft vermutlich die Elf auf, die gute Chancen hat auch eine Woche später (14. Januar, 14 Uhr, db24-Ticker) bei Waldhof Mannheim in derselben Konstellation zu starten.
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Eine Schwachstelle, die Köllner über die bisherige Saison ausgemacht hat und dringend beheben möchte, sind die ruhenden Bälle: “Unsere Standards müssen besser werden. Das werden wir ausgiebig trainieren. Unsere Standards müssen eine Waffe von uns werden!” Auch allgemein sieht der Coach – gerade im Offensivspiel – noch viel Luft nach oben. “Wir werden viel an unserem Spiel feilen.”
Eine weitere – oftmals unterschätzte – Tugend einer Mannschaft: Teamgeist. “Wir sind im Trainingslager mal eine Woche am Stück zusammen, das werden wir nutzen. Du brauchst, um am Ende der Saison erfolgreich zu sein, einen super Teamspirit.” Auch wenn die Löwen bereits jetzt wie eine eingeschworene Truppe wirken, haben sich die Verantwortlichen diesbezüglich einige Dinge für den Türkei-Trip ausgedacht.
Zu teuer, zu wenig Fannähe. Das waren die Kritikpunkte, die Präsident Robert Reisinger vermehrt in der Öffentlichkeit im Bezug auf das Trainingslager in der Türkei äußerte. Köllner kann die Anhänger, die den Löwen in den Süden hinterherfliegen, beruhigen: “Wir werden natürlich auch etwas für die Fans machen. Sie sind nur nicht im selben Hotel wie wir. Aber jede Trainingseinheit ist öffentlich, dazu gibt es zwei Spiele. Ich denke, auch wenn man uns hier am Trainigsgelände sieht, dass wir alles andere als fan-unfreundlich sind”, sagt der Coach und blickt zur Seite. Dort scharen sich zahlreiche Kinder um die Löwen-Profis, die gerade den Trainingsplatz verlassen. Jeder Autogramm- und Fotowunsch wird geduldig und bereitwillig erfüllt – alles andere als fan-unfreundlich.