Mit dem Spiel in der Englischen Woche gegen den SC Freiburg II sollte die Reaktion auf die zwei Niederlagen gegen Bayreuth und Saarbrücken folgen – das Gegenteil war der Fall.
Durch das bisher schwächste Spiel der Saison und einer desolaten Leistung in allen Mannschaftsteilen taumelte der Löwe durch die dritte Pleite in Serie endgültig in die Krise. Durch diese Horror-Serie – null Punkte, null Tore – rutschte die Elf von Michael Köllner auf den fünften Tabellenplatz ab. Db24 blickt auf die Werte der Datenplattform Wyscout, um herauszufinden, wie unterlegen die Löwen bei der 2:0-Niederlage beim SC Freiburg II zahlenmäßig waren.
Tore: 1:0 (5.) Kehl, 2:0 (64.) Baur.
Torchancen (Expected Goals/zu erwartende Tore): SC Freiburg II 2.71 – 1860 München 0.86.
Schüsse/aufs Tor: SC Freiburg II 21/6 – 1860 München 13/5.
Abseitssituationen: SC Freiburg II 4 – 1860 München 2.
Durchschnittliche Schussdistanz: SC Freiburg II 19.28 – 1860 München 21.16.
Ballverluste: SC Freiburg II 152 – 1860 München 149.
Eckstöße: SC Freiburg II 6 – 1860 München 4.
Flanken: SC Freiburg II 25 – 1860 München 19.
Ballbesitz: SC Freiburg II 61.58% – 1860 München 38.42%.
Passgenauigkeit: SC Freiburg II 79.85% – 1860 München 70.14%.
Gewonnene Zweikämpfe: SC Freiburg II 49.11% – 1860 München 47.32%.
Gewonnene Kopfballduelle: SC Freiburg II 57.5% – 1860 München 40%.
Begangene Fouls/erlittene Fouls: SC Freiburg II 10/11 – 1860 München 11/10.
Gelbe Karten: SC Freiburg II 2 – 1860 München 0.
Pressingintensität (zugelassene Pässe pro Defensivphase): SC Freiburg II 7.32 – 1860 München 9.87.
Spieltempo (Anzahl der Pässe pro Minute): SC Freiburg II 16.72 – 1860 München 17.59.
Bester Quoten-Löwe laut Statistik (nur Feldspieler): Semi Belkahia. Der 23-jährige Innenverteidiger, welcher anstelle des verletzten Leandro Morgalla in die Startaufstellung gerückt war, kommt in der Spielzeit von 93 Minuten auf 61 Aktionen, wovon 44 erfolgreich waren – 72 Prozent. Mit einer Zweikampfquote von 78 Prozent war Belkahia stärkster Löwe. Eine weitere lobenswerte Statistik sind die 22 Balleroberungen, die er generieren konnte. Die Werte der Passquote – 83 Prozent, sowie die der abgefangen Bälle – drei – sind ebenfalls sehr solide. Db24 bewertete die Leistung des Startelfrückkehrers aufgrund mehrere Unsicherheiten dennoch mit der Note 5.
Die db24-Bewertung: An den Statistiken lässt sich auch für diejenigen, die das Spiel nicht live verfolgt hat, die deutliche Unterlegenheit des TSV 1860 erkennen. 38.42% Ballbesitz und einen expected-Goals-Wert von 0.86 für die Löwen – die Freiburger mit einem expected-Goals-Wert von 2.71 – sprechen Bände. Ein Eckenverhältnis von sechs zu vier und ein Torschussverhältnis von 21 zu 13 für die Heimmannschaft belegen zusätzlich die Dominanz der Breisgauer. Die Kopfballschwäche bei den Münchner Löwen setzte sich außerdem fort: Nur 40 Prozent der Duelle mit dem Kopf konnten die Sechzger für sich entscheiden, während die Freiburger 57,5 Prozent der Luftkämpfe gewannen. Zudem ist auffällig, dass der TSV 1860 in einer spielerisch desolaten Partie auch in Sachen Zweikampf-Aggressivität nicht präsent war. Mit nur elf begangenen Fouls und null gelben Karten ergab man sich beinahe wehrlos. Seit drei Spielen ist der Wurm drin bei den Löwen. Die Harmlosigkeit in der Offensive und eine erhöhte Fehleranfälligkeit in der Defensive sind unter anderem Gründe dafür. Jetzt hat der TSV noch ein Spiel im Kalenderjahr 2022. Es gilt nun, die Sinne zu schärfen und alles dafür zu tun, um am gegen Rot-Weiss Essen (Montag, 19 Uhr, db24-Ticker) das Ruder herumzureißen. Dieser Abend auf Giesings Höhen wird entscheidend sein, mit welchem Gefühl der Löwe in die lange Winterpause geht.