Acht Spieltage sind in der Dritten Liga absolviert – Zeit für eine erste Zwischenbilanz.
Der Löwe steht auf Rang zwei, punktgleich mit Spitzenreiter Elversberg, holte 22 von 27 möglichen Punkten – ein Start nach Maß. Großen Anteil daran haben die Neuzugänge. Neun neue Spieler kamen vor der Saison nach München-Giesing. Trainer Michael Köllner pochte im Sommer darauf, dass der Kader zwingend in der Breite verstärkt werden muss, um nach zwei knapp verpassten Anläufen in dieser Saison den Sprung in die Zweite Liga zu erreichen. Im Verbund liefert das Team – doch wie haben sich die Neuzugänge einzeln betrachtet an der Grünwalder Straße eingefunden? Der db24-Check:
Jesper Verlaat (26, kam von Waldhof Mannheim): Der Hüne mit der Löwenmähne entwickelte sich in nur wenigen Wochen zum Publikumsliebling in München-Giesing. In jeder Partie stand der Innenverteidiger bislang in der Startelf. Seine kompromisslose Zweikampfführung sowie sein gutes Kopfballspiel machten ihn schnell unverzichtbar in der Löwen-Defensive. Seine beiden späten Tore gegen Oldenburg (1:0) und Köln (1:1) sicherten Sechzig vier ganz wichtige Zähler im Aufstiegsrennen. Wegen seiner starken Leistungen sowie seiner Führungsrolle im Team wurde Verlaat der db24-Löwe des Monats August. Bisherige db24-Durchschnittsnote: 2,70.
Christopher Lannert (24, kam vom SC Verl): Das Münchner Kindl hatte nach seiner schweren Corona-Infektion im Sommer mit Anlaufproblemen zu kämpfen. Nach seinem Grusel-Debüt im DFB-Pokal gegen den BVB (0:3), bei dem er von Köllner nach desolater Vorstellung bereits nach 18 Minuten ausgewechselt wurde, steigerte sich der Rechtsverteidiger kontinuierlich. Mit einer ganz feinen Flanke auf Meris Skenderovic war Lannert maßgeblich beim Last-Minute-Sieg gegen seinen Ex-Klub Verl (1:0) beteiligt. Nach vorne bewies er bereits mehrfach, warum der Löwe ihn in die Hauptstadt zurückholte. Im Defensivverhalten hat der 24-Jährige jedoch noch viel Luft nach oben, muss zulegen. Bisherige db24-Durchschnittsnote: 3,33.
Joseph Boyamba (26, kam von Waldhof Mannheim): Zu Saisonbeginn machte dem flinken Mittelfeldspieler eine Adduktorenverletzung zu Schaffen. Zunächst zu meiste als Joker und im zentrum eingesetzt, platze gegen Halle (3:1) am fünften Spieltag der berühmte Knoten. Seitdem glänzt Boyamba durch gefährliche Tempodribblings, häufig ist er fair kaum vom Ball zu trennen. Sammelte bereits vier Scorerpunkte. Wenn er noch etwas zielstrebiger auf dem Weg zum Tor wird, kann er das Zünglein an der Waage im Aufstiegsrennen für die Löwen werden. Bisherige db24-Durchschnittsnote: 2,75.
Tim Rieder (29, kam von Türkgücü München bzw. war vereinslos): Absoluter Schlüsselspieler im System von Köllner. Unheimlich wichtig für die Stabilität des Löwenspiels, läuft viele gefährliche Räume zu, dazu häufig mit Ballgewinnen. Bremste sich am 5. Spieltag mit einer unnötigen Roten Karte gegen Halle (3:1) selbst aus. Seitdem läuft der gebürtige Dachauer, der zuletzt gegen Aue (3:1) die Kapitänsbinde trug, etwas seiner Form aus den ersten Partien hinterher. Zweifel, dass er wieder zu alter Form findet, hat bei Sechzig allerdings niemand. Bisherige db24-Durchschnittsnote: 3,63.
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Martin Kobylanski (28, kam von Eintracht Braunschweig): Die Wundertüte im Löwen-Mittelfeld. Zwischen Genie und Wahnsinn. Mal überzeugte der kreative Feingeist mit Traumtoren und messerscharfen Zuspielen, mal tauchte er in Spielen komplett ab und enttäuschte auf ganzer Linie. Diese Leistungsschwankungen sind es auch, die Kobylanski bislang den unumstrittenen Stammplatz kosten. Bei der großen Konkurrenz im Mittelfeld muss er sich strecken, zudem an seinen Standards, von denen man sich bei 1860 viel versprochen hatte, arbeiten. War auf der anderen Seite bereits häufig in wichtigen Momenten zur Stelle, besorgte gegen Meppen und Halle sowie im Totopokal gegen Türkgücü jeweils die 1:0-Führung für Sechzig. Bisherige db24-Durchschnittsnote: 3,67.
Albion Vrenezi (28, kam von Türkgücü München bzw. war vereinslos): Was Selbstvertrauen nicht alles mit einem Spieler anstellen kann. Seit seinem Gala-Auftritt gegen den MSV Duisburg (4:1) – inklusive zweier Traumtore – agiert der Flügelflitzer wie ausgewechselt. Trickreich, wendig, kaum zu halten. Schade, dass er in den ersten Wochen sein zweifelsohne großes Potenzial noch zu selten abrufen konnte. Macht er jedoch weiter wie zuletzt, ist er aus dem Team kaum wegzudenken. Bisherige db24-Durchschnittsnote: 2,90.
Fynn Lakenmacher (22, kam vom TSV Havelse): Mr. Grünwalder Stadion. Auf Giesings Höhen netzte der bullige Angreifer in fünf Partien bereits sechsmal ein – außergewöhnlich. Bereits in der Vorbereitung war sichtbar, dass der Löwe sich einen Rohdiamanten geangelt hatte, den es zu schleifen gilt. Auch wenn in Sachen Technik und Spielintelligenz sicherlich noch Luft nach oben ist, zeigte Lakenmacher eindrucksvoll, dass er mehr als nur ein Platzhalter für den verletzten Marcel Bär ist. Acht Scorerpunkte in neun Spielen sind Beweis genug. Bisherige db24-Durchschnittsnote: 2,80.
Meris Skenderovic (24, kam vom 1. FC Schweinfurt): Zeigte sein Potenzial immer wieder in Ansätzen. Kann seine Aktionen bislang jedoch lang nicht so effektiv gestalten wie Sturmkollege Lakenmacher. Bewies seinen Torriecher beim 1:0-Siegtreffer in der Nachspielzeit beim SC Verl. Auch im Totopokal erfolgreich – sieben Treffer in drei Partien. Muss noch mehr aus sich herauskommen, um dauerhaft in der Dritten Liga zu glänzen. Das er die technischen Anlagen dafür besitzt, ist unumstritten. Bisherige db24-Durchschnittsnote: 3,00.
Julius Schmid (21, kam vom VfB Lübeck): Spielt bei den Profis bislang keine Rolle. Momentan nur dritter Keeper im Löwen-Aufgebot. In der Liga ist Marco Hiller gesetzt, im Totopokal Tom Kretzschmar. Bleiben beide gesund, dürfte sich daran auch kaum etwas ändern. Muss sich über die U21 – bislang vier Einsätze – in der Bayernliga empfehlen. Bisherige db24-Durschnittsnote: -.