SV Meppen unter der Lupe: 1994 für jeden Löwen unvergesslich – Elf Jahre Zweitligist

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Meppen. Bei diesem Namen wird es den Löwen-Fans direkt warm ums Herz – und die Gedanken kreisen sich um den 11. Juni 1994. Damals kehrte der Löwe durch den 1:0-Sieg – Torschütze Peter Pacult – in Meppen in die Fußball-Bundesliga zurück – nach 13 Jahren Abstinenz.

Ähnlich Großes ist am Dienstagabend (19 Uhr, db24-Ticker) im Grüwnalder Stadion freilich nicht möglich. Wenn die Mannschaft von Trainer Michael Köllner Meppen empfängt, geht es darum, den perfekten Saisonstart – zwei Siege aus zwei Spielen – weiter zu vergolden. Doch der Löwe ist gewarnt: Meppen ist ebenfalls gut aus den Startlöchern gekommen, steht bei vier Zählern nach zwei Partien. Und beim 3:0-Sieg gegen Zwickau am vergangenen Wochenende bewies besonders Ex-Löwe Marvin Pourié (31) mit einem lupenreinen Hattrick in nur 18 Minuten, dass er weiß, wo das Tor steht. Was für ein Gegner dem TSV 1860 auf Giesings Höhen gegenüber steht, erfahrt ihr hier. Wir haben die Meppener genauer unter die Lupe genommen.

Stärken: Lässt man die Meppener offensive gewähren, bekommt man große Probleme. Gegen Zwickau bewies der SVM in Überzahl eindrucksvoll, dass er in der Offensive feine Fußballer in seinen Reihen hat. Mit dem Ex-Löwen Marvin Pourié – 50 Tore in 130 Drittliga-Partien – sowie Mirnes Pepic – 95 Drittliga-Spiele – hat der SVM sich zudem mit zwei erfahrenen Akteuren verstärkt, auf die es aufzupassen gilt.

Schwächen: Der SVM ist in der Defensive durchaus anfällig – das wurde bereits beim schmeichelhaften 1:1-Unentschieden zum Saisonauftakt in Oldenburg deutlich. Wenige Tage später zerfielen die Meppener im eigenen Stadion gegen denselben Gegner im Landespokal dann in alle Einzelteile – 0:5. Kann der Löwe fürh Druck aufbauen, dürfte Meppen massive Probleme bekommen. Schwer zu knabbern haben die Emsländer zudem am Ausfall von Luka Tankulic. Der 31-jährige Offensivmann fällt mit einer Meniskusverletzung für den Rest des Jahres aus. In der abgelaufenen Saison war Tankulic mit 14 Toren sowie sechs Vorlagen Topscorer des SVM.

Trainer: Mit Stefan Krämer steht in Meppen ein extrem erfahrener Mann an der Seitenlinie. Der 55-Jährige war bereits für Arminia Bielefeld, Energie Cottbus, Rot-Weiß Erfurt, KFC uerdingen sowie den 1. FC Magdeburg in der Dritten Liga tätig. Nach einem kurzen Intermezzo beim belgischen Erstligisten KAS Eupen kehrte Krämer in diesem Sommer in “seine” Dritte Liga zurück und übernahm den SV Meppen.

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Vereins-Historie: Der SV Meppen verbrachte den Großteil seiner 110-jährigen Vereinsgeschichte – gegründet 1912 – in den oberen Amateurligen. 1987 gelang dem SVM auf kuriose Art und Weise der Sprung in die Zweite Bundesliga. Der Aufstiegskader bestand fast ausschließlich aus einheimischen Spielern. 19 von 22 Akteuren kamen aus dem Emsland. Da Meppen Mitte der 90er-Jahre sein Stadion für 2,5 Millionen Mark modernisierte und die Summme selbst stemmen musste, fehlte in den folgenden Jahren Geld für sportliche Verstärkungen – 1998 folgte schließlich der Absturz aus der Zweiten Liga, der SVM verschwand wieder im Amateurfußball. 2017 kehrte Meppen in den Profifußball zurück und landet seitdem zumeist im Mittelfeld der Dritten Liga.

Ex-Löwen im Kader: Vielmehr als die sportlichen Schlagzeilen aus seiner Löwen-Zeit ist den 1860-Fans der unrühmliche Abgang Marvin Pouriés im Gedächtnis geblieben. Als junges hoffnungsvolles Talent lieferte sich der damals 18-jährige Pourié eine handgreifliche Auseinandersetzung mit Abwehr-Routinier Torben Hoffmann. Pouriés Vater Rüdiger brüllte über den Platz: “Marvin, wir gehen.” Und Marvin Pourié und sein Vater verließen das Trainingsgelände an der Grünwalder Straße 114, das Ende unter dem damaligen 1860-Coach Uwe Wolf. Seitdem baut sich der heute 31-Jährige beständig einen Ruf als Wandervogel auf. Der SV Meppen ist bereits die 15. Profistation des wuchtigen Angreifers.

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Größte Vereinslegende: Robert Thoben (58) prägte die erfolgreichste Phase der Meppener Vereinsgeschichte wie kein Zweiter. Zwischen 1984 und 1999 absolvierte der Angreifer 443 Partien für den SVM und erzielte dabei 88 Treffer. 1985 klopfte der große HSV beim damaligen Oberliga-Spieler Thoben an, der sich jedoch zu Meppen bekannte. Nach dem Aufstieg ins Fußball-Unterhaus 1987 avancierte Thoben mit 361 Zweitliga Einsätzen zum Meppener Rekordspieler sowie mit 61 Treffern zum Rekordtorschützen.

Direkter Vergleich: Der Löwe hat im direkten Vergleich die Nase vorne – wenn auch knapp. In zehn Partien setzte sich 1860 dreimal durch, verlor zwei Spiele. Meistens endete diese Paarung remis – fünfmal. Viele Tore gab es zwischen den beiden Vereinen nicht. 18mal klingelte es in zehn Spielen – Torverhältnis: 10:8 für die Löwen. In den vier Heimspielen seit dem Drittliga-Aufstieg gelang dem TSV 1860 gegen die Emsländer lediglich ein Erfolg. Die Meppener sind seit jeher eine schwer zu knackende Nuss.

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Social-Media-Vergleich: Mit seinen 34,4 Tausend Followern auf Instagram muss sich der SV Meppen für einen Drittligisten definitiv nicht verstecken. An die Löwen kommen sie mit dieser Zahl jedoch freilich nicht heran. Auf stolze 108 Tausend Follower kommt der TSV 1860 – Tendenz steigend.

Mitglieder: Knapp 1.900 Mitglieder hat der SV Meppen. Wieder klarer Punktsieg an die Münchner Löwen: 23.300 Mitglieder.

Marktwert: Mit einem Marktwert von jeweils 250 Tausend Euro sind Marvin Pourié, Luka Tankulic und David Blacha die wertvollsten Akteure im Meppener Kader, der insgesamt 4,10 Millionen Euro teuer ist. Der Löwe hat auch hier mit 6,65 Millionen Euro die Nase vorne. Die teuersten Sechzger: Marcel Bär und Martin Kobylanski – je 400 Tausend Euro.

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