“Das ist doch nicht etwa…?” Nein, auch wenn sich so mancher Zuschauer beim TSV 1860 im Trainingslager in Windischgarsten vielleicht verwundert die Augen gerieben hat: Die Löwen konnten Erling Haaland nicht aus seinem erst frisch abgeschlossenen Vertrag bei Manchester City loseisen. Sein aus der Ferne nahezu identischer Doppelgänger bei den Sechzgern ist Fynn Lakenmacher. “Ja, die Vergleiche mit Haaland habe ich jetzt schon häufiger gehört. Von der Frisur und Statur her passt es gut”, erklärt der junge Angreifer schmunzelnd. Der 21-Jährige kam von Drittliga-Absteiger Havelse nach München-Giesing und ermöglicht Trainer Michael Köllner (52) künftig noch mehr Möglichkeiten im Offensivverbund. Im Trainingslager in Österreich sprach der bullige Stürmer über…
Das Interesse der Löwen: “Den ersten Kontakt gab es im Winter. Ich hatte viele Angebote aus der Dritten Liga, auch eines aus der Zweiten Bundesliga. Aber Sechzig war für mich das Maß aller Dinge. Ich stehe auf Traditionsvereine mit vielen Fans dahinter. Hier bei 1860 steckt ein Konzept dahinter, die Ambitionen sind groß.”
Die direkten Duelle (mit Havelse, d. Red.) gegen 1860: “Im Hinspiel wären wir nach 0:3-Rückstand fast noch zum Ausgleich gekommen (Endstand 2:3, d. Red.). Im Rückspiel hätte ich uns fast in Führung gebracht, Marco Hiller konnte ihn gerade noch rauslenken – ich bin froh, dass er jetzt auf meiner Seite spielt. Die Atmosphäre im Grünwalder Stadion hat mich überwältigt.”
Die Unterschiede zwischen Havelse und den Löwen: “Die Qualität im Kader hier ist natürlich höher, auch die intensität im Training. Außerdem haben wir hier ein ganz anderes Ziel als in Havelse. Ich habe mich aber schnell an das neue Niveau angepasst.”
Die Eingewöhnung in die neue Mannschaft: “Die Gruppe ist sehr homogen, obwohl wir viele Neuzugänge haben. Die Jungs, die bereits hier waren, haben es den Neuen sehr einfach gemacht, sich willkommen zu fühlen.”
Sein Positionswandel im Laufe der Jahre: “Ich hab viele Positionen durchlaufen. In der Jugend kam ich hauptsächlich im zentralen Mittelfeld zum Einsatz, mal auf der Sechs, auf der Acht oder auf der Zehn. Im Herrenbereich war ich zunächst Innenverteidiger, ehe mein Trainer mein Potenzial im Sturm erkannte und mich dort ausprobierte. Das war mit 19 Jahren in Havelse.”
Seine sportaffine Familie: “Mein Vater Sven und mein Opa Wolfgang haben es beide in die deutsche Handball-Nationalmannschaft geschafft. Auch meine Schwester Mia ist Handballerin und spielt bei Buxtehude in der Bundesliga. Ich habe mit fünf jahren die Liebe zum Fußball entdeckt und bin nie auf die Idee gekommen, die Sportart zu wechseln.”
Seine Stärken auf dem Fußballplatz: “Ich gehe dahin wo es wehtut. Meistens tut es dann allerdings dem Gegner weh. Es ist ein Vorteil von mir, dass es nicht viele Spielertypen wie mich gibt in Deutschland. Ich habe noch großes Entwicklungspotenzial.”
Die Konkurrenz im Angriff der Löwen: “Ich weiß natürlich, was Cello Bär für Qualitäten hat. An mich selber habe ich den Anspruch, von Anfang an zu spielen. Ich will es dem Trainer so schwierig wie möglich machen, mich nicht aufzustellen.”
Die Highlight-Spiele gegen u.a. Gladbach und Dortmund: “Ich bin voller Vorfreude daruaf, will es einfach genießen. Solche Spiele sind auch ein Grund, warum ich zu 1860 gekommen bin. Generell habe ich einfach richtig Bock darauf, alle zwei Wochen vor 15.000 Zuschauern im Grünwalder Stadion zu spielen.”
Die offensivere Spielausrichtung der Löwen gegenüber Havelse: “An die Umstellung muss ich mich erst einmal gewöhnen, das ist etwas komplett anderes. Ich muss schauen, dass ich vorne im Angriff eine gute Präsenz habe, die Bälle festmache.”
Die großen Ziele des Vereins: “Mir war es wichtig, dass ich einen ambitionierten Verein finde. Ich will um den Aufstieg mitspielen. Wir haben echt ordentliche Chancen, ein gutes Team beisammen. Ich finde es gut, dass das Ziel ausgesprochen wurde.”