Hoeneß greift die Ultras an: "In erster Linie wollen sie den Fußball selbst bestimmen"
- VON OLIVER GRISS UND GETTY (FOTO)
- 02.12.2025 09:08
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VON OLIVER GRISS UND GETTY (FOTO)
Genau das ruft Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß auf den Plan. Der frühere Top-Manager des deutschen Rekordmeisters arbeitete sich bei einem einstündigen Auftritt auf dem Kongress “Sport Marke Medien” in München an der Ultra-Szene ab: “In erster Linie wollen sie den Fußball selbst bestimmen. Und sie haben noch gar nicht gemerkt, dass alle Vereine, wo diese Ultras das Sagen haben, zweitklassig geworden sind: Nürnberg, Frankfurt, Schalke. Und überall, wo vernünftige Geschäftsleute den Verein führen, ist es gut. Ich liebe die Ultras, ich liebe die Fans. Aber das Sagen müssen andere haben.”
Zuvor hatte der Weltmeister von 1974 im OMR-Podcast gefordert, dass die 50+1-Regel „über kurz oder lang“ in Deutschland „fallen“ müsse. „Ich glaube einfach, dass es für viele Vereine hilfreich wäre, wenn sie internationales Geld einnehmen könnten.”
Der TSV 1860 München liefert seit Jahren ein Paradebeispiel für das Gegenteil dessen, was Hoeneß fordert. Seit dem Zwangsabstieg 2017 spielt sich der Verein – getrieben von einer immer stärker eingreifenden Fanbasis im e.V. – in eine Dauerschleife der Drittklassigkeit. Professionelle Strukturen existieren nur noch in Fragmenten.
Das niederschmetternde Resultat: Finanzprobleme in der KGaA und e.V., ein Stadion-Handicap sowie ein gespaltener Klub, der vermutlich nie wieder an die großen Zeiten anknüpfen kann. Deswegen hat sich auch der jordanische Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik vor einiger Zeit entschlossen, seine Anteile abzugeben. Ein Käufer hat sich bislang noch nicht gefunden - und wird sich vermutlich auch nicht so schnell finden. Die Löwen befinden sich in einem Teufelskreis.






