VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Kommt's für die Löwen im Toto-Pokal-Viertelfinale in Aubstadt zu einem Déjà-vu-Erlebnis oder wird eine klare Sache?

Das ist die Frage im Lager des Favoriten TSV 1860 vor dem Gastspiel beim Regionalliga-Fünften (heute, 18.30 Uhr, db24-Ticker). Dass es für diese Partie keine Livebilder gibt, sagt einiges darüber aus, dass der Stellenwert der Löwen in den letzten Monaten deutlich gesunken ist. Gestern trainierten nach db24-Informationen übrigens auch die beiden U21-Spieler Alex Benede und Damjan Dordan mit. Sind sie heute eine Alternative für den Profi-Kader?

Die Unterfranken sind jedenfalls heiß auf das Duell gegen die Sechziger. Aubstadts Präsident Herbert Köhler (75) erklärte gegenüber db24: “Wir hoffen auf eine Wiederholung von 2022. Mit ein bisschen Spielglück ist alles möglich. Wir sind optimistisch.”

2022? Damals kegelte der Regionalligist die Löwen im Elfmeterschießen aus dem Wettbewerb. “Unsere Chancen stehen nicht schlecht”, vermutet Köhler, “weil die Sechzger in Regensburg deutlich mit 0:4 verloren und wir in Bayreuth 3:2 gewonnen haben. Deswegen können wir befreit aufspielen. Wir werden alles geben, damit uns erneut eine Sensation gelingt.”

Die Stolpergefahr für die Löwen in Aubstadt ist nicht gering. Köhler: “Natürlich ist 1860 der klare Favorit. Um sie zu schlagen brauchen wir einen guten Tag - und. die Löwen ein weniger guten. Wir werden uns jedenfalls nicht hinten reinstellen, sondern versuchen, uns auf Augenhöhe zu begegnen.” Ein Vorteil für Aubstadt sei für Köhler auch das schwere Geläuf. “Die Platzverhältnisse kommen uns entgegen - nach einer Stunde wird’s noch schwieriger.” Aber immerhin ist das Flutlicht inzwischen auf Topniveau. 250.000 Euro hat der Klub in die neue Flutlichtanlage investiert. Eröffnet wurde sie Anfang Oktober mit einem 1:0-Sieg gegen die Würzburger Kickers.

2.000 Tickets haben die Aubstädter bislang verkauft. “Wenn wir am Ende 2.500 Zuschauer gegen Sechzig haben, sind wir zufrieden. Wir dürfen die Jahreszeit nicht vergessen”, so Köhler, der in Aubstadt eine absolute Legende ist: “Ich habe schon in der Jugend für diesen Verein gespielt.” Seit 13 Jahren ist er Präsident. Köhler selbst hält es mit dem FC Bayern. “Mir hat der Fußball von Bayern besser gefallen mit Franz Beckenbauer. Ich habe auch in Aubstadt den Spitznamen Franz…”

Nicht wenige Spieler der Aubstädter haben bis heute Mittag noch gearbeitet, aber die letzten Stunden vor dem Anpfiff gilt der volle Fokus der Partie gegen die Giesinger. Eine Siegprämie wurde im Vorfeld übrigens nicht ausgehandelt. “Das gibt es bei uns nicht”, sagt Köhler.

Wie werden die Löwen empfangen? Gibt es für das Löwen-Präsidium wieder einen Eintrag in Aubstadts goldene Buch wie 2022, als sich Robert Reisinger und Michael Köllner verewigten? “Nein”, wehrt Köhler ab, “damals war die Euphorie größer. Es war das erste Pflichtspiel gegen eine Profimannschaft.”

Zum Abschluß gibt Köhler noch einen kulinarischen Tipp:”Unsere Bratwürste sind weit und breit die besten und kosten nur 3,50 Euro.”