VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Als die Löwen am 5. Juli 2025, wenige Stunden vor der Mitgliederversammlung verkündeten, dass Hasan Ismaik nach 14 Jahren aussteigt und an eine Schweizer Familienholding übergibt, klang dies wie ein Märchen. Der "Neue" wolle das Grünwalder Stadion forcieren, eine Turnhalle bauen - und den Vollangriff auf die Zweite Liga nehmen. Die Ultras feierten mit Rüscherl und Raketen in Giesing. Zu früh gefreut - jetzt ist der Deal, der von Anfang an unter keinem guten Stern stand, endgültig geplatzt. Weil der vermeintliche Investor Matthias "Matt" Thoma, das Löwen-PhanTHOMA, offenbar nicht rechtzeitig bezahlt hat, hat Ismaik das angestoßene Geschäft am Freitagmittag abgeblasen.

Seine plausible Erklärung: “Ich habe immer betont, dass ich meine Anteile nur in verlässliche und verantwortungsvolle Hände geben werde. Nachdem ich mich intensiv mit der aktuellen Situation beschäftigt habe, musste ich feststellen: Ein Rückzug meinerseits würde dem TSV 1860 nicht helfen – im Gegenteil. Aus diesem Grund habe ich entschieden, den angestoßenen Verkaufsprozess sofort zu stoppen.” Um weiteren Schaden von 1860 abzuwenden. Schon unter der Woche berichtete db24 exklusiv darüber, dass Thoma im Jahr 2021 ein französisches Modelabel gekauft und dann kurze Zeit später abgewickelt hat. Im Zuge dessen wurde auch ein Radteam in Mitleidenschaft gezogen. Keine schönen Vorzeichen für eine seriöse Partnerschaft zwischen der Schweiz und Giesing - und schon allein deshalb verwunderte es, dass 1860 vor der abgeschlossenen Transaktion in die Öffentlichkeit gegangen ist. Strategisch eine Farce.

Wollte man Präsident Robert Reisinger einen Abschied mit Ovationen gönnen? Diese Frage müssen sich alle Beteiligten gefallen lassen. Am Ende hat dieser unüberlegte Schnellschuss vor allem einem geschadet: Der Marke 1860. Darüber und mehr sprechen wir in der neuesten Ausgabe von Radis Erben, dem erfolgreichsten Podcast im Löwen-Kosmos.

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