VON OLIVER GRISS, MARCO BLANCO UCLES UND CATHRIN MÜLLER (MIS)

Wunden lecken war wieder einmal angesagt beim TSV 1860…

Wie begossene Pudel schlichen Kapitän Stefan Lex und seine Kollegen nach dem Abpfiff in Oldenburg in die Gäste-Kurve. Konsterniert starrten die Sechzger ins Leere, ließen sich von den mitgereisten Anhängern trösten. Sie konnten es kaum glauben, was Momente zuvor passiert war. 2:0 führte 1860 bis zur 90. Minute und ließ sich dann noch zwei Gegentreffer einschenken - unglaublich. Die db24-Einzelkritik:

Marco Hiller (Note 5): Erneut stand der 25-jährige Schlussmann mehr im Fokus, als ihm lieb sein dürfte. Bei Starkes Anschlusstreffer aus rund 40 Metern sah Hiller nicht gut aus. Er konnte den Einschlag nicht verhindern - und so machte er sich seine bis dahin ordentliche Leistung kaputt.

Phillipp Steinhart (Note 4): Immer wieder mit Akzenten nach vorne, die zu Halbchancen führten. Defensiv hatte er seine Seite meistens im Griff. Was auffiel: Steinhart wählte häufig den langen Ball, obwohl sich die Kollegen kurz angeboten hatten. Abstimmungsfehler, die an Spieltag 21 eigentlich längst abgestellt gehören.

Jesper Verlaat (Note 4): Kehrte wieder in die Löwen-Innenverteidigung zurück. Wirkt nicht mehr so gefestigt wie in weiten Teilen der Hinserie, der Kopf spielt momentan eine große Rolle beim 26-Jährigen. Kommt das Selbstvertrauen zurück, steigert sich auch wieder das Leistungsniveau des Holländers.

Semi Belkahia (Note 3): Rettete ein ums andere Mal gegen durchbrechende Oldenburger. Kam - anders als gegen Dresden - auch mit dem richtigen Timing in die Zweikämpfe, gute Vorstellung. Unglücklich seine Rolle beim 2:2-Ausgleich.

Leandro Morgalla (Note 4): Lief als Ersatz des gesperrten Yannick Deichmann rechts hinten auf. Viel Zug nach vorne, auch wenn ihm dabei wenig gelang. Im zweiten Durchgang immer offensiver, was ihm in der Defensive teilweise zum Verhängnis wurde. Fast alle Oldenburger Angriffe kamen über seine Abwehrseite.

Quirin Moll (Note 4): Plötzlich wieder mittendrin in der Löwen-Startelf. Sollte für mehr Stabilität im defensiven Mittelfeld sorgen, das gelang ihm nur teilweise. Bewies, dass er topfit ist. Als in der Schlussphase bei den Kollegen die Kräfte so langsam schwanden, hielt Moll weiterhin voll dagegen. Gut möglich, dass Moll demnächst erneut die Chance von Beginn an bekommt.

Tim Rieder (Note 4): Durch seine Gelbe Karte in der fünften Minute sehr früh in den Zweikämpfen gehandicapt. Musste deshalb das Risiko meiden, Gorenzel nahm ihn kurz nach der Halbzeit runter.

Albion Vrenezi (Note 4): Wie immer viel unterwegs, dieses Mal jedoch ohne wirklichen Ertrag. Hielt häufig zu lange den Ball am Fuß, auch weil ihm die Anspielmöglichkeiten fehlten. Haderte viel mit sich - vorzeitig ausgewechselt.

Stefan Lex (Note 4): Der Kapitän ist zurück. In der Anfangsphase sah man auch, wieso das so wichtig für den Löwen ist. Wuselig, spielintelligent, Lex war zu Beginn einer der Besten. Danach jedoch baute er stark ab, war kaum noch zu sehen. Vom in der vergangenen Saison so starken Zusammenspiel mit Marcel Bär ist fast nichts zu sehen.