VON MARCO BLANCO UCLES, OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Stellen Sie sich einmal vor, Sie sind Mehrheitsgesellschafter eines Unternehmens und in Ihrer Firma hängt ein Plakat mit Ihrem durchgestrichenem Kopf. Unvorstellbar? Nun ja, in München-Giesing nicht. Die Fahne mit dem durchgestrichenem Konterfei von Hasan Ismaik gehört mittlerweile zum festen Inventar in der Fanszene des TSV 1860.

Für Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (64) ein Unding, wie er am Rande des Wiesn-Termins der Löwen am vergangenen Dienstag im Hacker-Festzelt betonte: “Wenn ich hier Sponsor wäre, 60, 70 Millionen Euro reingepumpt hätte und dann sehe ich sowas im Stadion, würde ich auch sagen: Na vielen Dank!”

Der SPD-Politiker weiter: “Als Sechzgerfan sollte ich ins Stadion gehen, um die Löwen zu unterstützen und mich zu freuen, wenn der Lockenkopf (Jesper Verlaat; d. Red.) guten Fußball spielt, das wars dann aber auch.” Dass die Stimmung in der Fanszene der Fußballklubs immer gehässiger wird, beobachtet Reiter jedoch nicht nur bei den Löwen: “Ich bin seit 55 Jahren in Fußball-Stadien. Wie die Kultur der Fans, auch in der Bundesliga, sich entwickelt hat, verstehe ich nicht. Das hat nichts mehr mit Sport zu tun!”