VON OLIVER GRISS

Der 22. Mai 2004 geht in die turbulente Geschichte des TSV 1860 ein: Der Löwe steigt mit dem 1:3 in Mönchengladbach zum vierten Mal aus der Bundesliga ab. Vor 18 Jahren, vor einer halben Ewigkeit. Tränen über Tränen. So richtig erholt hat sich der TSV von diesem Schock nicht mehr: Erst 13 Jahre Zweitliga-Dino, dann Absturz in die Regionalliga. Nun vier Jahre Dritte Liga.

db24 erinnerte heute morgen an diesen traurigen Tag auf dem Bökelberg und veröffentlichte dazu eine Bildergalerie. Auf einem Foto erkennt sich der Dachauer Heiko Hoffmann. Der 48-Jährige war damals mit dem Sonderzug in den Westen gerauscht, um seinen Löwen beizustehen.

Hoffmann schickte uns am Sonntagabend ein Foto, das ihn 18 Jahre später zeigt. “Das war eine schöne Zeit damals”, erinnert er sich: “Nach dem Bundesliga-Abstieg sind wir über die Dörfer gedümpelt: Cottbus, Aue. Viele Montagsfahrten inklusive. Das Herz schlägt natürlich noch immer blau, aber irgendwie hat man sich daran gewöhnt, in der Dritten Liga hinzudümpeln. Der Herz blutet bei jeder Niederlage - immer noch. Ich bin jetzt 48. Die Hoffnung, dass wir irgendwann wieder Bundesliga spielen, ist noch da. Man ist leidensfähiger geworden…”

Der direkte Kontakt zu den Löwen ist etwas weniger geworden, auch weil er sagt: “Man bekommt fast kein Karten fürs Stadion. Deswegen schaue ich meist auf MagentaSport oder dem Bayerischen Fernsehen.” Wie Hoffmann geht es vielen Löwen-Fans.