VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Am Wochenende wollte sich Günther Gorenzel (50) erst einmal einen Überblick über den schwerwiegenden Corona-Ausbruch beim TSV 1860 verschaffen. Deswegen zog der Österreicher es vor, die Stunden nach dem Schock zu schweigen und sich zu sammeln. Am heutigen Montag lud Gorenzel dann aber die Pressevertreter zu einer Zoom-PK - der Tenor: Großer Frust an der Grünwalder Straße 114.

“Der Vorfall ist sehr bedauerlich”, erklärte Gorenzel: “Alle haben sich an die aktuellen Vorgaben gehalten. Mehr als die Hälfte der Mannschaft und des Trainerteams befinden sich jetzt in häuslicher Quarantäne. Deswegen können wir bis zur Hälfte der Woche nicht auf den Trainingsplatz mit den Nichtinfizierten zurückkehren. Wir stehen im intensiven Austausch mit dem Gesundheitsamt München. Es handelt sich um einen Ausbruch in einer Gruppe. Es geht Stand jetzt allen Spielern gut. Aber das muss man täglich neu bewerten.”

Auch Michael Köllner stehe bis zum Ende der Woche nicht zur Verfügung. Gorenzel selbst werde das Training ab Mittwoch übernehmen: “Michael wird nur von zu Hause aus digital agieren können. Er ist nicht infiziert, aber er ist Kontaktperson.” Erst am Samstag ist mit der Rückkehr des Cheftrainers zu rechnen.

Die Ausgangssituation ist klar: Der TSV 1860 läuft nach zwei ausgefallenen Partien gegen Türkgücü und Kaiserslautern jetzt der Musik hinterher, der Rückstand auf die Aufstiegsplätze ist übers Wochenende auf sieben Punkte angewachsen. “Es gilt jetzt aus der Situation das Beste zu machen”, erklärte Gorenzel.

Ist das Spiel am Sonntag bei Viktoria Köln gefährdet? Dazu Gorenzel: “Das ist noch zu weit gegriffen. Wir müssen von Tag zu Tag denken und schauen.” Frühestens am Samstag können sich die Spieler freitesten. Gorenzel: “Es ist alles sehr komplex. Wir haben eine dynamische Bewertungslage.”