VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Warum Michael Köllner in der Schlußphase des Pokal-Achtelfinals gegen eines keinesfalls überzeugendes Karlsruhe (0:1) mit Stefan Lex, Marcel Bär und Richard Neudecker seine komplette Offensivabteilung, wovon seit dem Abgang von Platzhirsch Sascha Mölders zumindest zwei Spieler immer getroffen hatten, vom Feld holte, ist bislang nicht bekannt. Der ersehnte Ausgleich gelang jedenfalls nicht mehr.

Immerhin wird der Übungsleiter aus der Oberpfalz jetzt um eine Erkenntnis reicher sein: Seine Offensiv-Joker sind nicht das, was man braucht, um ein Spiel umzubiegen. Neben Merv Biankadi und Keanu Staude enttäuschte allen voran der junge Tim Linsbichler. Den 22-jährigen Österreicher will man beim TSV 1860 als Zielspieler aufbauen - doch auch gegen die Karlsruher hatte der sympathische Angreifer kaum nennenswerte Szenen. Dabei bräuchte der Löwe torgefährliche Alternativen auf der Bank, um für die Rückrunde gewappnet zu sein - und das nicht nur, um mögliche Ausfälle zu kompensieren.

Muss sich 1860 bis zum 31. Januar auf dem Transfermarkt verstärken?

Umfrage endete am 02.02.2022 23:00 Uhr
Ja, unbedingt: Der Kader ist zu dünn, will man nochmal oben angreifen!
80% (5044)
Ich vertraue den Verantwortlichen zu 100 Prozent.
11% (710)
Nein, ich würde dem aktuellen Kader weiter vertrauen!
8% (518)

Teilnehmer: 6272

Macht der TSV 1860 die selben Fehler wie im Vorjahr? In der Saison 2020/2021 scheiterte die Köllner-Elf als Vierter - weil der Mannschaft am Ende die Luft ausgegangen ist. Der alternde Mölders wurde zwar mit 22 Treffern Torschützenkönig, doch vor allem in den entscheidenden Wochen konnte er nicht mehr an seine Hochform des Frühjahrs anknüpfen. In den letzten vier Spielen traf Mölders nicht mehr aus dem Spiel heraus, nur einmal beim Derby gegen Bayern 2 (2:2) per Elfmeter. Auf der Bank saßen in diesen wichtigen Wochen die jungen unerfahrenen Lorenz Knöferl und Johann Djayo.

Die Löwen haben im Vergleich zur Vorrunde einen Stürmer weniger im Kader - wie reagiert Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel auf das Mölders-Vakuum? Nach exklusiven db24-Informationen beschäftigt man sich tatsächlich mit einem neuen Stürmer, aber nicht mit einem aus dem oberen Regal, sondern eine Spur führt von Giesing nach Schweinfurt. Das Objekt der Begierde heißt Meris Skenderovic.

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Der gebürtige Mannheimer ist 23 Jahre alt und hat in dieser Saison in 20 Regionalligaspielen 13 Tore erzielt und sieben weitere Treffer vorbereitet. Der 1,83 große Angreifer absolvierte mehrere U-Länderspiele für Deutschland, und für die U21 von Montenegro hat er sogar 15 Partien gespielt.

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In der Saison 2014/2015 war Skenderovic im Trikot des Hoffenheimer Nachwuchses mit 30 Treffern Torschützenkönig der B-Junioren-Bundesliga, ein Jahr später schaffte er mit 19 Treffern das selbe Kunststück in der U19-Bundesliga. Unter Julian Nagelsmann kam Skenderovic sogar zu einem Euro-League-Einsatz - beim 1:1 gegen Ludogorets.

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Die Frage ist jedoch: Kann man Skenderovic nach dem Pokal-Aus finanziell stemmen? Der FC Schweinfurt 05, für den der Aufstiegszug schon wieder abgefahren ist, will eine Ablösesumme. Der Vertrag des Stürmers läuft bis Sommer. Noch bis zum 31. Januar kann 1860 aktiv werden.

db24 meint: Skenderovic - besser als nichts!