VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (IMAGO)

Am Mittwochabend machte 1860-Kultstürmer Sascha Mölders (36) einen kurzen Ausflug zum großen Fußball. Er war als Co-Kommentator beim 1:0-Sieg von Real Madrid über Athletic Club Bilbao für Pay-TV-Sender DAZN eingeteilt - und sprach dabei auch über den zweifelhaften Sieg von Messi beim Ballon d’Or: “Robert Lewandowski hätte es verdient gehabt. 41 Tore in der Bundesliga, das ist schon Weltklasse.”

Von der Weltklasse geht’s nach nur einer Nacht wieder in die Realität, ins graue Drittliga-Mittelmaß. Mölders’ Löwen droht erneut eine Saison ohne Aufstiegs-Happyend.

Nicht ganz unschuldig an der negativen Entwicklung ist auch der Abwehrverbund. In den letzten vier Spielen kassierte die Mannschaft zehn Gegentore, zuletzt drei beim deprimierenden 1:3 gegen Waldhof Mannheim. Volksschauspieler Michael Lerchenberg sagte vor einigen Wochen im db24-Interview: “Die Löwen-Abwehr wackelt wie ein Kuhschwanz.” Der Vergleich ist passend, auch wenn Abwehrboss Stephan Salger sich wehrt und dabei auch seinen Abwehrkollegen Semi Belkahia in Schutz nimmt: “Es ist nicht alles scheiße, was wir machen. Gegen Havelse haben wir zum Beispiel zwei Standardgegentore bekommen. Die ganze Mannschaft steht da mit in der Verantwortung, da sind nicht nur die beiden Innenverteidiger die Deppen. So einfach ist das nicht!“

Am Samstag kommt Tabellenführer 1. FC Magdeburg, der vorzeitig seine Herbstmeisterschaft feiern will. Handicap für Michael Köllner: Er muss seine Viererkette erneut umbauen. Phillipp Steinhart (5. Gelbe Karte) ist gesperrt - und auch Belkahia dürfte nach seinen zuletzt ungenügenden Leistungen nur zuschauen.