VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Markus Rejek, der ehemalige Geschäftsführer des TSV 1860, macht sich seit Jahren einen Namen in der Bundesliga. Dass sich Arminia Bielefeld in der Bundesliga etabliert hat, ist auch sein Verdienst. Gegenüber spox.com spricht der Westfale über:

die Politik bei 1860: “Verglichen mit anderen Vereinssatzungen ist die Satzung des TSV 1860 München aus meiner Sicht schwierig. Sie kann im schlechtesten Fall sogar ein Erfolgsverhinderer sein. Man findet keinen Konsens, sondern ist quasi die ganze Zeit mit Politik beschäftigt. Zu viele Personen für die Gremien-Positionen. Satzungen in einem Verein sind wichtig und können einen Unterschied ausmachen.”

Ismaiks Investment: “Ich glaube am Ende ist die Geschichte mit Hasan Ismaik und 1860 ein großes Missverständnis. Ich habe in meiner Zeit bei Sechzig nie verstanden, was seine Motivation ist, außer vielleicht berühmt zu werden. Er hatte viele Berater an seiner Seite, die es gut meinten - leider nur mit sich selbst und nicht mit Hasan und 1860. Hätte man das Geld, was Hasan bislang investiert hat, strategisch und planvoll eingesetzt, wäre der TSV ähnlich wie Union Berlin in einem Vier- bis Fünfjahresplan in die Bundesliga aufgestiegen.”

seine Fehlerquote bei den Löwen: “Mit meiner Erfahrung von heute lässt sich das einfacher sagen: Ich hätte noch viel mehr die Führung übernehmen müssen in dem Konstrukt der beiden Gesellschafter. Ich hätte Hasan deutlicher warnen sollen vor einigen sogenannten Beratern. Das Problem war allerdings, dass schon vor meiner Zeit einiges ausprobiert wurde. Kein Weg führte zu den gewünschten Ergebnissen. Wir hatten also nicht viele “Schüsse” frei. Das Experiment mit den Spielern aus Spanien, welches von Gerhard Poschner vorangetrieben wurde, ging schief. Damit war das Anfangsvertrauen aufgebraucht. Wenn man aber bedenkt, dass Ian Ayre, der damals vom FC Liverpool als Geschäftsführer an die Grünwalder Straße wechselte, nach nur wenigen Wochen hingeschmissen hat, kann man sich vorstellen, dass ein konstruktives Miteinander kaum möglich war.”