VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

“Wir haben im Profibereich noch nie vor weninger Fans gespielt.” Behauptet db24-Fanreporter Roman Wöll nach der Punkteteilung am Lotter Autobahnkreuz zwischen Verl und 1860. Er selbst war vor Ort. Nachdem die Allesfahrer-Clique gesprengt ist, reiste Wöll mit dem Löwen-Fanclub Kasing in einem Fanbus an. Es war ein 21-Stunden-Trip für Wöll.

751 Zuschauer, darunter rund 300 Gäste-Fans, wurden bei dieser wenig unterhaltsamen Drittliga-Begegnung gezählt - eine ernüchternde Kulisse, die eher an Landesliga als an Profifußball erinnert. Absoluter Tiefstwert für die Löwen in den ersten drei Spielklassen!

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Die Verler Anhänger haben seit dieser Spielzeit ein Problem mit dem Umzug ins 72 Kilometer entfernte Lotte - deswegen bleiben die Tribünen weitgehend leer. Der Saison-Zuschauerschnitt liegt beim Sportclub in dieser Runde bei 854 - damit sind sie in der Zuschauer-Heimtabelle abgeschlagen Letzter.

Doch zurück zu Wölls Behauptung: Sie ist leider richtig! Auch weil das Interesse der 1860-Auswärtsfahrer aufgrund der sportlichen Stagnation nachlässt, war die Zuschauerzahl am Ende nur dreistellig.

Aber es geht noch schlimmer: In den 80er Jahren spielte die Erste Mannschaft des TSV 1860 desöfteren vor weniger als 1000 Fans ihre Heimspiele im Grünwalder Stadion. Den 5:1-Erfolg am 28. April 1989 gegen den MTV Ingolstadt sahen beispielsweise nur 600 (!) Fans im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße - Andreas Löbmann traf in diesem Bayernliga-Spiel dreimal.

Das 8:2 gegen den TSV Ampfing am 26. April 1988 verfolgten sogar nur 500 (!) Anhänger auf Giesings Höhen - genauso wie die 1:2-Derbypleite am 19. April 1988 gegen die Bayern-Aamteure.

Zahlen, die den TSV 1860 auf jeden Fall warnen sollten.