VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Der TSV 1860 ist bereits der 16. Klub von Martin Pusic. In München-Giesing würde er gerne das Image des Globetrotters endlich abstreifen und sesshaft werden. “Durch die ganzen Transfer glauben viele, dass ich ein Wandervogel bin und dauernd wechseln will. Das wollte ich nie. Ich will sesshaft werden. Mein Ziel ist, bei 1860 länger zu bleiben.” Noch wohnt der Neu-Löwe im Hotel “Limmerhof” in Taufkirchen. “Ich bin auf Wohungssuche”, sagt der 32-Jährige. In einer Presserunde am Mittwoch sprach Pusic außerdem über:

seine bisherigen Einsatzzeiten bei 1860: “Für den Anfang passt das schon, weil ich ja die Vorbereitung mit der Mannschaft nicht mitgemacht habe. Sie hat mehr trainiert als ich. Mannschaftstraining ist doch etwas anderes als sich nach dem Konkurs des SV Mattersburg privat fit zu halten (lacht). Die ersten zwei Wochen waren ein bisschen härter für mich. Langsam komme ich in Gang.”

den Grund für seinen Wechsel zu den drittklassigen Löwen: “Ich habe mich nicht für die Dritte Liga, sondern für Sechzig entschieden. Sechzig ist ein Verein, der in ganz Europa bekannt ist. Der Verein hat einen großen Namen. Ich finde, die Mischung in der Mannschaft ist gut - zwischen erfahrenen und jungen Spielern, die ehrgeizig sind und oben mitspielen wollen. 1860 hat große Ziele, das passt zu meinen Zielen. Ich bin sehr zufrieden, bei Sechzig zu sein. Ich will meine Erfahrung einbringen und der Mannschaft helfen. Ich hatte auch die Möglichkeit nach Asien oder in die Türkei zu wechseln. Ich wollte immer nach Deutschland. Als Günther Gorenzel anrief, musste ich nicht lange überlegen. Es gab auch 2018 schon Kontakt, als 1860 in der Regionalliga spielte. Damals ist nichts daraus geworden. Jetzt kam die Anfrage und wir haben uns schnell geeinigt. Vom Papier her bin ich schon in einem hohen Alter, aber ich finde, dass ich noch viel drauf habe. Das sieht man ja auch noch an Zlatan Ibrahimovic, der im hohen Alter auch noch die Serie A zerstört…”

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sein Image als Wandervogel: “Keiner wünscht sich, dass man alle sechs Monate den Wohnsitz ändert. Als ich nach Norwegen gewechselt bin, hat das ganze Theater begonnen. Zu diesem Zeitpunkt spielte ich noch auf der linken Außenbahn - und ich wollte eigentlich Stürmer spielen. Deswegen bin ich zu Fredrikstad gewechselt. Da habe ich eigentlich ganz gut performt, aber wir sind abgestiegen. Dann habe ich ein Angebot von Brann Bergen bekommen. Mein Ziel war eigentlich immer Deutschland, dann bin ich nach Dänemark gewechselt. Als sehr junger Spieler habe ich mal beim MSV Duiburg mittrainiert…!

seine Wunschposition: “Mein Lieblingsfach ist: Tore schießen. Meine Lieblingsposition ist hinter den Spitzen oder auch als zweiter Stürmer - in der Box. Natürlich habe ich in meinen Anfangsjahren Linksaußen gespielt. Aber bei der Vienna hatten wir nicht so viele Linksfüßer wie bei 1860. Hier ist ja gefühlt jeder Linksfuß (lacht).”

eine mögliche Doppelspitze mit Sascha Mölders: “Das ist eine Möglichkeit. Ich glaube, wir sind beide erfahrene Spieler. Wir wissen beide, um was es geht. Am wichtigsten ist, dass wir am Spieltag drei Punkte holen. Der Trainer muss entscheiden, wer am besten zusammenpasst. Er hat die ganze Woche Zeit, wer mit wem am besten kombinieren kann. Ich komme mit allen Spielern klar.”

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die Wahl zu seiner Trikotnummer 19, die einst sein Idol Davor Suker bei 1860 hatte: “Das hatte ich nicht gewusst. Das war eigentlich Zufall. So richtige Vorbilder hatte ich nie. Aber als ich ein kleiner Junge war, war Kroatien 1998 bei der WM stark - und Davor hatte das gut gemacht. Es freut mich, dass ich jetzt bei 1860 seine Nummer habe.”

die Ziele von 1860: “Wir werden versuchen, ob mitzuspielen. Ich kenne die Liga noch nicht so gut. Wir müssen jedes Spiel Gas geben. Wir müssen schauen, dass jedes Spiel für uns ein Finale ist. In der Dritten Liga spielen große Namen, die früher in der Bundesliga gespielt haben. Viele könnten vom Namen her Bundesliga spielen. Ich glaube, dass viele Klubs in der österreichischen Ersten Liga mitspielen könnten.”