VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (FOTO)

Der abstiegsbedrohte Drittligist Hallescher FC hält in der Corona-Krise wenig davon, dass der Spielbetrieb ohne Zuschauer fortgesetzt wird. “Die Position des Vereins ist dabei klar: Wir wollen die Saison gerne sportlich auf dem Rasen zu Ende bringen, aber nicht um jeden Preis”, schrieb der Klub am Dienstag auf seiner Vereins-Webseite: “Eine Sonderrolle des Fußballs im Hinblick auf Tests und Infektionsschutzmaßnahmen sowie soziale Kontakte sollte es nicht geben und wird gesellschaftlich aus Sicht des HFC auch nicht mitgetragen. Und wir wollen nicht vor leeren Zuschauerrängen spielen. Zum einen, weil wir davon überzeugt sind, das gerade in der 3. Liga Fußball nur mit Fans im Stadion wirklich Sinn macht. Zum anderen, weil Geisterspiele die finanzielle Situation des Vereins drastisch verschlechtern und zusätzliche Wettbewerbsverzerrung mit sich bringen würden für Clubs mit großer Rückendeckung von den Ränge. Der HFC müsste in diesem Fall die vollen Kosten des Spielbetriebs tragen, ohne diese über die entsprechenden Einnahmen aus Ticketverkäufen refinanzieren zu können.” Der Klub kommt derzeit auf einen Zuschauerschnitt von 7900 Fans pro Spiel. Der TSV 1860 liegt in der Zuschauertabelle mit 14.923 Anhängern pro Spiel auf Rang 4 - hinter Braunschweig, Lautern und Magdeburg.

Spekulieren die Hallenser, die auf Rang 16 liegen, auf einen Saison-Abbruch, um möglicherweise dem sportlichen Abstieg zu entgehen? Derzeit ist nicht davon auszugehen, dass die deutschen Profivereine im Jahr 2020 noch die Stadien füllen.